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Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.
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Klimafarmer: Wachstum auf gutem Boden

Klimafarmer: Wachstum auf gutem Boden
Wird der Umwelt- und Klimaschutz eher schwächer oder stärker? Der Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen von Paris ist wohl erst der Anfang einer problematischen Entwicklung.
Die klimafarmer GmbH arbeitet mit mehreren Substratherstellern zusammen, die torffreie gärtnerische Erden produzieren und die durch den Zusatz von Pflanzenkohle nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv eingestuft werden. Bild: klimafarmer.
Präsident Trump will Ausgaben für nachhaltige Energien, Förderungen für Klimaschutz und Umweltvorschriften abschaffen, sein neues Motto lautet „Drill, Baby, Drill!". Auch in verschiedenen Ländern Europas und bei uns in Deutschland hört man gelegentlich solche politischen Stimmen. Ron Richter, Geschäftsführer der klimafarmer GmbH, ist dennoch guten Mutes, wenn man ihn nach dem Klimaschutz in Deutschland fragt: „Ich denke, niemand bezweifelt mehr bei uns, dass wir in Zeiten eines menschengemachten Klimawandels leben und dass wir aktiv gegensteuern müssen bei Themen wie Ressourcenschonung, Konsum, CO2-Ausstoß und mehr." Er verweist auf das Bundes-Klimaschutzgesetz, das Deutschland ehrgeizige nationale Klimaschutzziele vorgibt. Ein Teilaspekt betrifft den Schutz und langfristigen Erhalt von Moorböden. Dazu hat die Bundesregierung die Nationale Moorschutzstrategie und eine Torfminderungsstrategie auf den Weg gebracht. Richter: „Klimaschutz und Torfverwendung stehen in einem engen Zusammenhang, da die Gewinnung und Nutzung von Torf erhebliche negative Auswirkungen auf das Klima haben. Torfmoore sind wichtige Kohlenstoffsenken, die große Mengen CO2 speichern. Deshalb setzen sich die klimafarmer konsequent für den Verzicht auf Torf ein und entwickeln alternative Möglichkeiten, um für den Profi-Gartenbau wie für Privatleute gute Böden und Substrate anzubieten."
Klimapositive Substrate
Bei der klimafarmer GmbH gehen Schonung und Nutzung von Ressourcen Hand in Hand. Richter: „Als Grundstoff für die von uns produzierte Pflanzenkohle und je nach Verwendungszweck nutzen wir eine Vielzahl biologischer Reststoffe. Standard ist beispielsweise holziges Ausgangsmaterial von städtischem Baum- und Strauchschnitt oder Schadholz. Holz aus Rodungen alter Weinstöcke, nachwachsende Rohstoffe wie Miscanthus oder auch weitere landwirtschaftliche Koppelprodukte wie Maisspindeln kommen für Spezialanwendungen immer mehr dazu." Diese organischen Substanzen werden im Verfahren der Pyrolyse bei hohen Temperaturen und unter Sauerstoffentzug verkohlt. Die so gewonnene Pflanzenkohle zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Kohlenstoff aus der organischen Masse dauerhaft fixiert, insgesamt extrem strukturstabil ist und eine große innere Oberfläche hat. „Diese Eigenschaften machen die Pflanzenkohle extrem wertvoll als Zuschlagsstoff für landwirtschaftlich genutzte Böden und gärtnerische Substrate", erläutert Ron Richter, „denn sie verbessern dauerhaft die Qualität und die Fruchtbarkeit des Bodens. Sie machen in jedem besseren Sinne dauerhaft Boden gut!" In wissenschaftlichen Untersuchungen ist längst bewiesen, dass mit Pflanzenkohle angereicherte Böden und Substrate mehr Wasser aufnehmen und besser Nährstoffe speichern können. Diese Vorteile nutzen Kommunen im öffentlichen Grün ebenso wie Substrathersteller oder Weinbaubetriebe, die Pflanzenkohle in ihren Böden einbringen. Richter: „Wir arbeiten mit mehreren Substratherstellern zusammen, die torffreie gärtnerische Erden produzieren und die durch den Zusatz von Pflanzenkohle nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv eingestuft werden."
Pflanzenkohle im kommunalen Grün
Hartmut Hebling ist Geisenheimer Ingenieur für Landespflege und seit Jahren im Gartenamt der Stadt Rüsselsheim. Was mit einem Pilotprojekt begann, hat sich in seiner Stadt längst als höchst erfolgreiche Kooperation etabliert: „Meine Heimatstadt macht mich stolz, denn Verwaltung, Politik und Unternehmen haben zusammen mit der Bürgerschaft einen Riesenmeilenstein gesetzt und einen geschlossenen kommunalen Stoffkreislauf geschaffen. Unser Schnittgrün wird von der klimafarmer GmbH verarbeitet und dann als Pflanzenkohle wieder im Stadtgrün bzw. in unseren Böden eingebracht. Das Ergebnis zeigt sich in gesünderen Stadtbäumen bei weniger Gieß- und Pflegeaufwand. Außerdem tragen wir damit zur Ressourcenschonung bei und fördern in der Bevölkerung das Bewusstsein für Klimaschutz." Im Januar 2025 wurden zusätzlich mehrere Fuhren von Christbäumen aus der Sammlung im Rüsselsheimer Stadtgebiet für die Karbonisierung bereitgestellt. Die Weihnachtsbäume wurden gehackt, die Nadeln und Feinteile abgesiebt und als Kompostanteil für das kommunale Pflanzsubstrat verwendet. Der holzige Anteil wurde verkohlt und den zertifizierten Pflanzenerden zugefügt, die dann in Zusammenarbeit mit der städtischen Grünplanung im Laufe des Jahres bei Baum- und Beetpflanzungen in Rüsselsheim verwendet werden sollen. Richter: „Die Stadt Rüsselsheim setzt seit 2023 Pflanzenkohle bei Neupflanzungen ein und zählte damit zu den Vorreitern in Hessen, aber erfreulicherweise gibt es inzwischen bundesweit viele Städte und Gemeinden, die auf Pflanzenkohle setzen." Die klimafarmer GmbH bietet mit Pflanzenkohle aufbereitete, torffreie Substrate in verschiedensten Gebindegrößen an: Großverbraucher wie Kommunen oder Garten- und Landschaftsbaubetriebe nutzen lose Ware oder Bigbags, für Privathaushalte, die kleinere Mengen für Garten, Terrasse oder Balkon verwenden, steht in handlichen Säcken verpacktes Substrat bereit.
Quelle. Gabot.de