Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Große Vorfreude auf das neue „Räuberdorf“ an der Heppenheimer Straße

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Große Vorfreude auf das neue „Räuberdorf“ an der Heppenheimer Straße

von/ durch Yann Rucin am Sep 26 2025
Noch bis Ende des laufenden Jahres wird es dauern, bis die Stadt den Spielplatz „Räuberdorf“ am Waldesrand an der Heppenheimer Straße freigeben kann.   In der vergangenen Woche konnten sich Kinder der Kindertagesstätte „Am Alten Waldsee“ allerdings schon einmal einen ersten Eindruck von der Neugestaltung verschaffen. Und das Ergebnis der kleinen Testerinnen und Tester war durchweg positiv. Schnell eroberten sie das Karussell, Sitz- und Wipptiere in Gestalt von Schafen, Hund und Katze sowie den Sandkasten. Bevor der ganz große Spielspaß beginnen kann, müssen noch neue Bäume und Büsche Wurzeln schlagen, damit der Spielplatz auch im Sommer schattige Spielbereiche bietet. Der Rasen muss ebenfalls erst anwachsen, und es fehlen noch die Schaukelelemente. „Es wird besondere Spielelemente geben, die es auch Kindern mit Beeinträchtigungen ermöglichen, auf dem Spielplatz spielen zu können“, hebt Stadtrat Simon Valerius hervor. Dazu zählt ein ebenerdiges Karussell, auf dem auch Kinder im Kinderwagen oder im Rollstuhl mitfahren können. Außerdem gibt es am Sandkasten ein Podest, über das Kinder mit Rollstuhl nah an den Sandbereich gelangen können. Entweder schaffen sie es mit Hilfe in den Sand, oder sie können an einer vorhandenen Tischfläche ebenfalls mit Sand spielen oder auch von anderen Kindern mit einbezogen werden. Dies sind Beispiele dafür, wie die Grünplanung die Neugestaltung auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer angepasst hat. Zuvor hatte das Kinder- und Jugendbüro ein Beteiligungsverfahren durchgeführt. Neben den Ideen von Kindern der benachbarten WfB-Kindertagesstätte als Hauptnutzer gab es viele weitere Anregungen, da zu den Nutzerinnen und Nutzern auch Spaziergänger, Picknicker, Kinder, Jugendliche und Senioren gehören. Wegen der örtlichen Gegebenheiten ergab sich schnell die Idee zu einem „Räuberdorf“, zu dem mehrere Hütten um einen Sandplatz gehören, der mit einem Weg zum Kletterelement und den Schaukeln verbunden wird. Zur Dorfmitte gehören Picknick-Kombinationen. Rund herum gibt es Aufenthaltsplätze im alten Kiefernwald, der um einheimisches Grün ergänzt wird. An der Stelle, wo eine Kiefer umgefallen war, pflanzte Valerius gleich beim Testtermin als ersten Baum eine junge Flaumeiche, die zu den Zukunftsbäumen zählt und den klimatischen Veränderungen Widerstand leisten kann. Pflanzenkohle rund um Bäume Dem schwierigen sandigen Pflanzuntergrund mit wenigen Nährstoffen begegnet die Stadt mit Pflanzenkohle rund um die Bäume. „Wir sichern so eine dauerhafte Begrünung und gleichen zusätzlich den Kohlenstoffdioxid-Abdruck der Baustelle stückweise aus“, freut sich Valerius. Dadurch, dass auf dem Spielplatz an der Heppenheimer Straße und am Jugenheimer Weg Substrat mit Pflanzenkohle zum Einsatz gekommen ist, wurden 4,4 Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt und dauerhaft im Boden gespeichert. Die schwammartige Struktur der Pflanzenkohle kann zudem Wasser schnell aufnehmen und pflanzenverfügbar speichern, was den Bäumen zu Gute kommt. Alternativen bis zum Abschluss der Arbeiten Der bisher sehr beliebte Spielplatz war wie auch der Spielplatz am Jugenheimer Weg waren nach etwa 30 Jahren bautechnisch am Ende ihres Lebenszyklus angekommen. Sowohl die Holz- als auch Metallspielgeräte waren durch die lange und starke Nutzung verschlissen. Die Stadt bittet die Kinder und Jugendlichen für die restliche Zeit der Bauarbeiten noch weiter um Geduld. Zwischenzeitlich können sie die anderen guten Anlagen im Königstädter Stadtgebiet nutzen.       Text und Bildquelle: Pressemitteilung Stadt Rüsselsheim (24.09.2025)  
Plastikfreier Gartenbau mit dem klimapott: Reststoffe als wertvolle Ressource nutzen

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Plastikfreier Gartenbau mit dem klimapott: Reststoffe als wertvolle Ressource nutzen

von/ durch Yann Rucin am Sep 11 2025
Im August 2025 gab es eine Enttäuschung: Trotz drei Jahren intensiver Verhandlungen konnte keine Einigung auf ein globales Abkommen zur Bekämpfung des Plastikmülls erzielt werden. Angesichts der gravierenden Umwelt- und Gesundheitsprobleme, die durch Plastikproduktion und -nutzung verursacht werden, ist dieser Rückschlag besonders bedauerlich. Doch es gibt Hoffnung und viele innovative Lösungen. Ein bemerkenswertes Beispiel kommt von Ron Richter, dem Geschäftsführer der klimafarmer GmbH aus Nierstein, Rheinland-Pfalz. In Anlehnung an die Zero-Waste-Bewegung, die mit der „5R"-Regel Müllvermeidung fördert, stellt er einen neuen Ansatz für den Gartenbau vor. Die „5R"-Regel der Zero-Waste-Bewegung fordert eine Veränderung im Umgang mit Ressourcen und Müll: Refuse (Ablehnen) - Verzichten auf unnötigen Abfall, Reduce (Reduzieren) - Weniger Ressourcen verbrauchen, Reuse (Wiederverwenden) - Dinge mehrfach nutzen, Recycle (Recyceln) - Abfälle wiederverwerten, Rot (Verrotten) - Organische Materialien kompostieren. Ron Richter betont: „Müllvermeidung beginnt bei jedem Einzelnen. Nur durch individuelles Handeln und Verantwortung können wir eine nachhaltigere Zukunft gestalten." Ein wegweisendes Produkt aus der klimafarmer GmbH ist Pflanzenkohle, die für die Landwirtschaft und den Gartenbau als wertvoller Bodenhilfsstoff dient. Studien haben gezeigt, dass die Zugabe von Pflanzenkohle die Bodenfruchtbarkeit steigert, den Humusaufbau fördert und in vielen Fällen bereits in kleinen Mengen eine signifikante Wirkung zeigt. Der klimapott: Plastikfreie Innovation Das jüngste Produkt der klimafarmer GmbH, der klimapott, wurde in Zusammenarbeit mit der AVEMA GmbH aus Göppingen entwickelt. Kai Helfersdorfer, Leiter der Produktentwicklung bei AVEMA, erklärt das Ziel hinter dem klimapott: „Wir wollten eine nachhaltige, klimafreundliche Alternative zum herkömmlichen Plastiktopf schaffen. Der klimapott ist nicht nur plastikfrei, sondern auch 100 Prozent biologisch abbaubar - eine echte Innovation im Gartenbau. Die Basis für den klimapott haben wir bei AVEMA mit unserem Pflanztopf GRETA pro geschaffen. Was ihn jedoch besonders macht, ist die Zugabe von „Klimakohle". Diese sorgt nicht nur für eine ansprechende, natürliche Färbung, sondern erhöht auch die Standfestigkeit des Topfes und verlängert seine Haltbarkeit. Gleichzeitig trägt die Klimakohle erheblich zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks bei, da sie CO₂ speichert und somit den klimapott zu einer noch nachhaltigeren Lösung macht. Es ist eine perfekte Symbiose aus Funktionalität und Umweltschutz", so Helfersdorfer, Der klimapott besteht aus einer einzigartigen Mischung aus Reststoffen: Stabilisierte Kollagenfasern aus der Lederindustrie, Miscanthus-Fasern und Pflanzenkohle. Diese Materialien sorgen dafür, dass der Topf nicht nur biologisch abbaubar ist, sondern auch den Boden nach dem Einpflanzen bereichert. Der Klimapott kann nach der Nutzung samt Pflanze direkt in die Erde eingebracht werden - ganz ohne Mikroplastik und ohne zusätzlichen Entsorgungsaufwand. „Jedes dieser Bestandteile trägt zur Verbesserung des Bodens und seiner CO₂-Senkenfunktion bei", so Ron Richter. „Der Gartenbau ist eine klimaverbundene Branche, und mit dem klimapott haben Betriebe nun ein zusätzliches Verkaufsargument. Er erleichtert den Umgang für die Endverbraucher, unterstützt den Boden und dient dem Klimaschutz." Ein Produkt mit Zukunft Der klimapott hat bei den TASPO Awards 2025, einer renommierten Auszeichnung für die grüne Branche, bereits für Aufsehen gesorgt und wurde in der Kategorie „Bestes Konzept Umwelt & Nachhaltigkeit" nominiert. Dies bestätigt, dass innovative, plastikfreie Produkte auf dem Markt zunehmend Anerkennung finden. Parallel zur Produkteinführung wird der klimapott an der Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart-Hohenheim auf seine Praxistauglichkeit getestet. Johannes Henzler, Leiter der Versuchsstation, äußert sich noch gespannt: „Die ersten Tests sind vielversprechend. Aktuell stehen Weihnachtssterne auf Ebbe-Flut-Tischen in den Töpfen, wobei wir parallel Töpfe mit und ohne Klimakohle eingesetzt haben. Wir beobachten weiterhin, wie sich das Produkt unter realen Bedingungen in der Produktion bewährt und planen als nächsten Schritt weitergehende Versuche auch für die Verwendung bei Kräutern & Co.." Auch einige Staudenbetriebe testen bereits den klimapott. Finn Schachtschneider aus Neerstedt berichtet, dass der Topf einen stabilen Eindruck macht und sich ähnlich wie herkömmliche Plastik-Töpfe verarbeiten lässt. „Der klimapott hat einen festen Rand und scheint gut mit traditionellen Methoden kompatibel zu sein. Wir werden die Entwicklung weiter beobachten." Zero Waste im Gartenbau - ein radikaler Wandel Der klimapott ist ein Paradebeispiel für den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft im Gartenbau. Die Nutzung von Reststoffen, die in anderen Industrien als Abfall betrachtet werden, ist ein radikaler Schritt in eine nachhaltigere Zukunft. Statt Ressourcen zu verschwenden, können sie sinnvoll genutzt werden - zum Wohle von Boden, Klima und der gesamten Gesellschaft. Diese Art der Ressourcennutzung fördert nicht nur den Klimaschutz, sondern trägt auch zur Schaffung eines geschlossenen Kreislaufs bei, in dem nichts verloren geht. „Der klimapott zeigt, wie wichtig es ist, die Kreislaufwirtschaft und die Materialeffizienz miteinander zu verbinden. Es ist ein Produkt, das alle Akteure - von der Industrie über den Handel bis hin zum Endverbraucher - auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft begleitet", so Ron Richter abschließend. Durch die Kombination von stabilisierten Kollagenfasern, Pflanzenkohle und Miscanthus-Fasern wird der klimapott nicht nur als umweltfreundliche Alternative zum Plastiktopf anerkannt, sondern stellt auch ein praktisches Beispiel für die Zero Waste-Philosophie im Gartenbau dar. Diese innovativen Produkte bieten eine zukunftsfähige Lösung für den Gartenbau, die die Prinzipien der Müllvermeidung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz miteinander vereint.     Quelle: https://www.soll-galabau.de/aktuelle-news/ansicht-aktuelles/plastikfreier-gartenbau-mit-dem-klimapott-reststoffe-als-wertvolle-ressource-nutzen.html
Klimakohle: Ein Teil der Lösung

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Klimakohle: Ein Teil der Lösung

von/ durch Yann Rucin am Jun 11 2025
Das Problem ist bekannt: Die hohen CO2-Gehalte in der Atmosphäre sind wesentlich verantwortlich für den Klimawandel. Sie stammen überwiegend aus der Verbrennung fossiler Energieträger und aus einer zunehmenden Entwaldung sowie einer Änderung der Landnutzung.  Sie sind menschengemacht und deshalb liegt es auch in unserer besonderen Verantwortung, dieses Problem zu lösen. Ron Richter, Gründer und Geschäftsführer der klimafarmer GmbH aus Nierstein in Rheinland-Pfalz hat sich mit einer sehr speziellen Technologie auf den Weg gemacht, Teil der Lösung zu werden: „Es reicht nicht, in Zukunft weniger CO2 in die Atmosphäre abzugeben, sondern wir müssen aktiv Kohlenstoff-Senken schaffen, die aktuelle und historische CO2-Emissionen dauerhaft fixieren. Mein Beitrag dazu ist unsere Pflanzenkohle." Seine Erfahrungen sind eindeutig und in vielen Praxisprojekten bestätigt: Der in Pflanzen gespeicherte Kohlenstoff wird im Verfahren der Pyrolyse (Karbonisierung) fixiert und in Kombination mit organischen Zuschlagsstoffen wie Traubentrester und Melasse sowie natürlich-mineralischen Stoffen wie Gesteinsmehl und Bodenpilzen als „initialisierte" Pflanzenkohle wieder in den Boden gegeben. „Optimaler Weise werden zur Herstellung der Pflanzenkohle pflanzliche Reststoffe von dem gleichen landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Boden verwendet, auf dem die Pflanzenkohle dann auch wieder ausgebracht wird. Dann haben wir wirklich einen geschlossenen Kreislauf, der sofort klimapositiv wirkt." Für seine Arbeiten im Weinbau hatte der klimafarmer 2024 den „Preis für Nachhaltigkeit Rheinhessen" bekommen. Im Projekt „Klimawinzer-Bodenverbesserungskonzept" wurde Rebholz in besagtem Pyrolyseverfahren verkohlt, die Pflanzenkohle mit Traubentrester aufbereitet und zurück in den Wingert gebracht - das ist perfekte Kreislaufwirtschaft mit dauerhaftem Mehrwert. Richter: „Der Boden bietet ein riesiges Potenzial, Kohlenstoff zu speichern und gleichzeitig die darauf kultivierten Pflanzen zu stärken und zu besserem Wachstum anzuregen. So wird in der Folgekultur noch einmal mehr CO2 gebunden und verstärkt Humus aufgebaut."  Verschiedenste Ausgangsmaterialien Klassisch eignet sich Gehölzschnitt, der regelmäßig in Gärten oder auch im öffentlichen Grün anfällt, als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Pflanzenkohle. Für eine sinnvolle Verwertung dieser Reststoffe - statt Kompostierung oder Verbrennung des wertvollen Materials - interessieren sich vor allem der professionelle Garten- und Landschaftsbau, aber auch Kommunen selbst. Darüber hinaus gibt es längst auch erfolgreiche Projekte mit anderen Biomassen. Ron Richter: „Gute Erfahrungen machen wir mit Holzhäcksel aus Astschnitt oder Wurzelstöcken aus kommunalen Quellen, Schad- und Borkenkäferholz aus dem Forst oder unbehandeltem Holzresten aus dem Sägewerk. Die letzten Jahre experimentieren wir außerdem verstärkt mit organischen Reststoffen aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Dazu gehören u.a. Nussschalen und Kerne, Miscanthus, Maisspindeln bis hin zu Kaffeesatz. Die verschiedenen Ausgangsmaterialien und Qualitäten bestimmt den Nutzen und Einsatzzweck. Dieser kann sehr vielfältig sein und reicht von der Bodenverbesserung bis zum Ergänzungsfuttermittel, als Wasserfilter oder Zuschlagsstoff für Baustoffe bis zu Plastikersatz und Reduktionsmittel. Mit klimafarmer sind wir das Bindeglied zwischen Herstellung und der späteren Anwendung." Pflanzenkohle jetzt Klimakohle Bereits 2019 hat der Weltklimarat die Pflanzenkohle („biochar") als eine von sechs sogenannten Negativ-Emissionstechnologien (NETs) oder auch "Kohlenstoff-Senken" in seinem Klimabericht aufgenommen. Seither hat sich die Branche weiterentwickelt, es gibt inzwischen international eine Reihe von Pflanzenkohle-Produzenten und sogar einen deutschen Fachverband Pflanzenkohle („German Biochar e.V."), der für seine Mitglieder praktische und wissenschaftliche Kompetenz bündelt. Ron Richter, mit der klimafarmer GmbH selbst Mitglied im Verband, betont: „Wir legen von Anfang an auf den Klimaaspekt unserer Produkte einen großen Wert. Unser Name klimafarmer verdeutlicht diesen ganzheitlichen Ansatz, der auf eine regenerative und klimaschonende Bewirtschaftungsmethode von Böden und Nutzpflanzen zielt. Konsequent heißt die Pflanzenkohle vom klimafarmer in Zukunft Klimakohle", so Richter weiter. Die vielfältigen Vorteile von Klimakohle als Substratbestandteil sind längst wissenschaftlich bewiesen und in zahlreichen Praxistests bewährt. „Der neue Name soll aber den bedeutenden Klimaeffekt unserer Produkte besonders unterstreichen. Wir freuen uns, dass auch unsere Kunden dies offensiv nach außen tragen." (Quelle: klimafarmer)   Quelle: Gabot.de
Pflanzenkohle: Nachhaltiger Boden- und Klimaschutz

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Pflanzenkohle: Nachhaltiger Boden- und Klimaschutz

von/ durch Yann Rucin am Apr 25 2025
Mehr und mehr Menschen achten beim Einkauf auf Aspekte von Umweltschutz und Nachhaltigkeit.  Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimaanpassung waren auch wichtige Themen auf der IPM 2025. Dort entstand für den Podcast "CHLOROPHYLL - Der Wirkstoff Grün" eine Folge zu den Themen Pflanzerde und Nachhaltigkeit im grünen Sektor. Bild: klimafarmer. Laut einer aktuellen Utopia-Studie aus 2024 sind 70% der Konsumenten sogar bereit, für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen mehr zu bezahlen. Dabei geht es sowohl um direkte als auch indirekte Umwelteffekte. Der Gartenbau bietet mit seinen Produkten und Dienstleistungen wichtige Instrumente zur Anpassung an den Klimawandel, die auf europäischer Ebene als „nature based solutions" favorisiert werden. Auch auf Bundes- und Landesebene sind in jüngster Zeit eine Reihe von Initiativen und (Förder-)Programmen entwickelt worden, die dazu beitragen, lebendig-grüne Lösungen umzusetzen. Dazu gehören unter anderem die Torfminderungsstrategie der Bundesregierung (Slogan: „Torffrei gärtnern ist Klimaschutz"), eine Selbstverpflichtung der Substratindustrie zur Torfminderung und zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Erdenhersteller mit alternativen Zuschlagsstoffen. Torffreie Substrate und Pflanzenkohle Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimaanpassung waren auch wichtige Themen auf der Internationalen Pflanzen Messe (IPM) Ende Januar 2025 in Essen. Dort entstand für den Podcast „CHLOROPHYLL – Der Wirkstoff Grün" eine Folge zu den Themen Pflanzerde und Nachhaltigkeit im grünen Sektor. Darüber diskutierten zwei Experten ihres Fachs: Mariel Kleeschulte, Nachhaltigkeitsberaterin mit langjähriger, persönlicher Erfahrung in der Substratindustrie, und Ron Richter, Pionier für Pflanzenkohle von der klimafarmer GmbH aus dem rheinland-pfälzischen Nierstein. Beim Thema geht es um gewaltige Mengen: Nach Zahlen des BMEL werden in Deutschland jährlich etwa acht Millionen Kubikmeter Substrate abgesetzt. Davon entfallen etwa 4 Mio. Kubikmeter auf Blumenerden für den Hobbybereich und etwa 1,8 Mio. Kubikmeter auf Kultursubstrate für den Erwerbsgartenbau. In dem Expertengespräch wird deutlich, dass der Gartenbau aufgrund seiner Nähe zum Konsumenten bei Themen wie Torfeinsatz, Wasser- und Energieverbrauch, bzw. insgesamt Ressourcenschonung und Abfallvermeidung, ein bedeutender Motor für nachhaltige Lebensweise sein kann. So leistet die Branche nicht nur konkret positive Beiträge, sondern trägt vielmehr dazu bei, die notwendige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Torffreie und durch die Beimischung von Pflanzenkohle sogar klimapositive Substrate sind in diesem Sinne ein möglicher Einstieg in eine zukunftsorientierte Konsumhaltung. Ron Richter: „Deshalb beteiligen wir uns aktuell auch an der Aktionswoche 'Torffrei gärtnern' des BMEL. Pflanzenkohle ist ein vielseitiger Bodenverbesserer mit positiven Auswirkungen auf Pflanzenwachstum, Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz. Genau diese Kombination von gärtnerisch relevanten Aspekten und verbraucherorientiertem Zusatznutzen macht den Erfolg der Pflanzenkohle aus." Deutlich wird aber auch, dass es unternehmerischen Mut und tiefe Überzeugung braucht, um neue Wege zu beschreiten. Mariel Kleeschulte: „Torf hat sich bewährt und gilt traditionell als hervorragender Rohstoff für gärtnerische Erden und Substrate, aber es gibt Alternativen mit anderen Vorteilen, zum Beispiel unter Nutzung regionaler Ausgangsstoffe. Wichtig ist es, Akzeptanz zu schaffen und positive Erfahrungen zu teilen, um den Gartenbau und den Handel zu überzeugen." Quelle: Gabot.de
Förderaufruf Tiny Forest – Stadtgrün 2.0 mit Pflanzenkohle als C-Senke „150 Jahre MVV – 150 t CO2 “

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Förderaufruf Tiny Forest – Stadtgrün 2.0 mit Pflanzenkohle als C-Senke „150 Jahre MVV – 150 t CO2 “

von/ durch Yann Rucin am Apr 25 2025
Wollen Sie durch einen Miniwald (Tiny Forest) in der Stadt einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten?  Die MVV Stiftung Zukunft will Ihr Engagement unterstützen. Bewerben Sie sich jetzt! Mehr Informationen hier.
Klimafarmer: Wachstum auf gutem Boden

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Klimafarmer: Wachstum auf gutem Boden

von/ durch Yann Rucin am Feb 27 2025
Wird der Umwelt- und Klimaschutz eher schwächer oder stärker? Der Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen von Paris ist wohl erst der Anfang einer problematischen Entwicklung.  Die klimafarmer GmbH arbeitet mit mehreren Substratherstellern zusammen, die torffreie gärtnerische Erden produzieren und die durch den Zusatz von Pflanzenkohle nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv eingestuft werden. Bild: klimafarmer. Präsident Trump will Ausgaben für nachhaltige Energien, Förderungen für Klimaschutz und Umweltvorschriften abschaffen, sein neues Motto lautet „Drill, Baby, Drill!". Auch in verschiedenen Ländern Europas und bei uns in Deutschland hört man gelegentlich solche politischen Stimmen. Ron Richter, Geschäftsführer der klimafarmer GmbH, ist dennoch guten Mutes, wenn man ihn nach dem Klimaschutz in Deutschland fragt: „Ich denke, niemand bezweifelt mehr bei uns, dass wir in Zeiten eines menschengemachten Klimawandels leben und dass wir aktiv gegensteuern müssen bei Themen wie Ressourcenschonung, Konsum, CO2-Ausstoß und mehr." Er verweist auf das Bundes-Klimaschutzgesetz, das Deutschland ehrgeizige nationale Klimaschutzziele vorgibt. Ein Teilaspekt betrifft den Schutz und langfristigen Erhalt von Moorböden. Dazu hat die Bundesregierung die Nationale Moorschutzstrategie und eine Torfminderungsstrategie auf den Weg gebracht. Richter: „Klimaschutz und Torfverwendung stehen in einem engen Zusammenhang, da die Gewinnung und Nutzung von Torf erhebliche negative Auswirkungen auf das Klima haben. Torfmoore sind wichtige Kohlenstoffsenken, die große Mengen CO2 speichern. Deshalb setzen sich die klimafarmer konsequent für den Verzicht auf Torf ein und entwickeln alternative Möglichkeiten, um für den Profi-Gartenbau wie für Privatleute gute Böden und Substrate anzubieten." Klimapositive Substrate Bei der klimafarmer GmbH gehen Schonung und Nutzung von Ressourcen Hand in Hand. Richter: „Als Grundstoff für die von uns produzierte Pflanzenkohle und je nach Verwendungszweck nutzen wir eine Vielzahl biologischer Reststoffe. Standard ist beispielsweise holziges Ausgangsmaterial von städtischem Baum- und Strauchschnitt oder Schadholz. Holz aus Rodungen alter Weinstöcke, nachwachsende Rohstoffe wie Miscanthus oder auch weitere landwirtschaftliche Koppelprodukte wie Maisspindeln kommen für Spezialanwendungen immer mehr dazu." Diese organischen Substanzen werden im Verfahren der Pyrolyse bei hohen Temperaturen und unter Sauerstoffentzug verkohlt. Die so gewonnene Pflanzenkohle zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Kohlenstoff aus der organischen Masse dauerhaft fixiert, insgesamt extrem strukturstabil ist und eine große innere Oberfläche hat. „Diese Eigenschaften machen die Pflanzenkohle extrem wertvoll als Zuschlagsstoff für landwirtschaftlich genutzte Böden und gärtnerische Substrate", erläutert Ron Richter, „denn sie verbessern dauerhaft die Qualität und die Fruchtbarkeit des Bodens. Sie machen in jedem besseren Sinne dauerhaft Boden gut!" In wissenschaftlichen Untersuchungen ist längst bewiesen, dass mit Pflanzenkohle angereicherte Böden und Substrate mehr Wasser aufnehmen und besser Nährstoffe speichern können. Diese Vorteile nutzen Kommunen im öffentlichen Grün ebenso wie Substrathersteller oder Weinbaubetriebe, die Pflanzenkohle in ihren Böden einbringen. Richter: „Wir arbeiten mit mehreren Substratherstellern zusammen, die torffreie gärtnerische Erden produzieren und die durch den Zusatz von Pflanzenkohle nicht nur klimaneutral, sondern sogar klimapositiv eingestuft werden." Pflanzenkohle im kommunalen Grün Hartmut Hebling ist Geisenheimer Ingenieur für Landespflege und seit Jahren im Gartenamt der Stadt Rüsselsheim. Was mit einem Pilotprojekt begann, hat sich in seiner Stadt längst als höchst erfolgreiche Kooperation etabliert: „Meine Heimatstadt macht mich stolz, denn Verwaltung, Politik und Unternehmen haben zusammen mit der Bürgerschaft einen Riesenmeilenstein gesetzt und einen geschlossenen kommunalen Stoffkreislauf geschaffen. Unser Schnittgrün wird von der klimafarmer GmbH verarbeitet und dann als Pflanzenkohle wieder im Stadtgrün bzw. in unseren Böden eingebracht. Das Ergebnis zeigt sich in gesünderen Stadtbäumen bei weniger Gieß- und Pflegeaufwand. Außerdem tragen wir damit zur Ressourcenschonung bei und fördern in der Bevölkerung das Bewusstsein für Klimaschutz." Im Januar 2025 wurden zusätzlich mehrere Fuhren von Christbäumen aus der Sammlung im Rüsselsheimer Stadtgebiet für die Karbonisierung bereitgestellt. Die Weihnachtsbäume wurden gehackt, die Nadeln und Feinteile abgesiebt und als Kompostanteil für das kommunale Pflanzsubstrat verwendet. Der holzige Anteil wurde verkohlt und den zertifizierten Pflanzenerden zugefügt, die dann in Zusammenarbeit mit der städtischen Grünplanung im Laufe des Jahres bei Baum- und Beetpflanzungen in Rüsselsheim verwendet werden sollen. Richter: „Die Stadt Rüsselsheim setzt seit 2023 Pflanzenkohle bei Neupflanzungen ein und zählte damit zu den Vorreitern in Hessen, aber erfreulicherweise gibt es inzwischen bundesweit viele Städte und Gemeinden, die auf Pflanzenkohle setzen." Die klimafarmer GmbH bietet mit Pflanzenkohle aufbereitete, torffreie Substrate in verschiedensten Gebindegrößen an: Großverbraucher wie Kommunen oder Garten- und Landschaftsbaubetriebe nutzen lose Ware oder Bigbags, für Privathaushalte, die kleinere Mengen für Garten, Terrasse oder Balkon verwenden, steht in handlichen Säcken verpacktes Substrat bereit.   Quelle. Gabot.de
Klimaresilienz: Pflanzenkohle macht Boden gut

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Klimaresilienz: Pflanzenkohle macht Boden gut

von/ durch Yann Rucin am Jan 08 2025
Die klimafarmer bieten inzwischen ein breites Sortiment an Bodenverbesserungs- und Düngemitteln sowie speziellen Substraten an - sowohl für professionelle Abnehmer wie für Privatkunden.  "Der Preis für Nachhaltigkeit bestätigt uns in dem Ziel, durch den Einsatz von Pflanzenkohle dauerhafte Beiträge zum klimapositiven Humusaufbau zu leisten. Der Weinbau kann damit nur gewinnen!", so Ron Richter, Gründer und Geschäftsführer der klimafarmer GmbH. Foto: klimafarmer. Am 11. Dezember 2024 hat das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024 verabschiedet. Als übergreifendes Ziel gilt, Gesellschaft und Wirtschaft, Natur und Infrastruktur in Deutschland klimafest aufzustellen. Dazu werden in der Strategie 33 Ziele und über 180 Maßnahmen für die Vorsorge vor Extremereignissen wie Hitze, Dürre, Starkregen und Hochwasser vorgegeben, darunter die Aktivierung von Stadtgrün und die Stärkung landwirtschaftlicher Betriebe zur Anpassung an klimatische Veränderungen. Ron Richter, Geschäftsführer der klimafarmer GmbH und Pionier in der Entwicklung von Pflanzenkohle-Produkten reagiert: „So erfreulich diese Meldung aus dem Umweltministerium ist, es zeichnet sich doch ab, dass 2024 das erste Jahr sein wird, in dem die Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad Celsius höher liegt als im vorindustriellen Mittel. Es ist also höchste Zeit, mehr für Klimaschutz und Klimaanpassung zu unternehmen!" Im Fokus der klimafarmer GmbH liegt die Produktion und Vermarktung von Pflanzenkohle für verschiedenste Nutzungen in Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, um deren Erzeugnisse widerstandsfähig gegenüber Klimavariabilität und ungünstigen Witterungsbedingungen zu machen. Dazu gehört auch die Verwendung von Pflanzenkohle in den Böden der Grünflächen von Städten und Gemeinden. Schwammstadt braucht gute Böden Seit einigen Jahren setzen mehr und mehr Städte auf das Konzept der sogenannten Schwammstadt. Ziel ist es, für die vielerorts hochverdichteten Städte möglichst naturnahe Wasserkreisläufe zu etablieren. Offene Böden und versickerungsfähige Oberflächen sollen natürliche Wasserspeicher für Regenwasser schaffen, die zudem Verdunstung ermöglichen. So wird gleichzeitig die Kanalisation entlastet, was Flutschäden vorgebeugt, aber zusätzlich auch das Stadtklima spürbar verbessert. Richter: „Das Schwammstadt-Konzept ist auf optimale Bodenqualität angewiesen, vor allem mit Blick auf dessen Wasseraufnahmefähigkeit. Hier zeigt sich die Vorteilhaftigkeit von Substraten, die mit Pflanzenkohle angereichert wurden." Beispielhaft nennt Richter das Straßenbegleitgrün, aber auch sämtliche Pflanzungen in Gefäßen bzw. auf Gründächern, an Fassaden und nicht zuletzt in privaten Gärten und Terrassen. Neben der höheren Wasserspeicherkapazität sei durch die Zugabe von Pflanzenkohle auch eine wirksame Wasserfilterung, geringere Nährstoffauswaschung sowie erhöhte Pflanzengesundheit und Widerstandskraft der Pflanzen zu nennen. So könne das Schwammstadt-Konzept erst wirklich funktionieren. Projekte und Partnerunternehmen Wohin mit Rebholz und Schnittgut? Im Weinbau stellt sich regelmäßig die Frage, ob es statt des Verbrennens oder Kompostierens nicht eine sinnvolle Nutzung für den Wertstoff geben könnte. Mehr und mehr Winzer entscheiden sich inzwischen für eine nachhaltige Alternative: Sie lassen ihr Schnittgut durch das Verfahren der Pyrolyse zu Pflanzenkohle verarbeiten, die sie dann für die Neupflanzung oder auch im Bestand zur Bodenverbesserung verwenden. Richter: „Diese Lösung führt zu einem geschlossenen Kreislauf, denn die Rückführung des Materials an den ursprünglichen Standort bewirkt einen gesunden Humusaufbau, eine verbesserte Wasser- und Nährstoffspeicherung und sorgt für eine langfristige, CO2-Speicherung im Boden." Bereits im Januar 2024 war der klimafarmer mit seinem „Klimawinzer-Bodenverbesserungskonzept durch Karbonisierung von Rebholz" in Mainz mit dem Preis für Nachhaltigkeit Rheinhessen ausgezeichnet worden. Aktuell hat beispielsweise das Rheingauer VDP-Weingut Schloss Vollrads dieses Verfahren in Zusammenarbeit mit der klimafarmer GmbH großflächig in seinen Weinbergen eingesetzt. Auch auf anderen Feldern sind Kooperations- und Forschungsprojekte in Arbeit. Neue Dynamik verspricht sich Richter aus der zunehmenden Bedeutung von torffreien Substraten im professionellen Gartenbau. Schon jetzt ist die Pflanzenkohle der klimafarmer in den Substraten, Bodenverbesserungs- und Düngemitteln verschiedener Hersteller enthalten. Einige davon sind auch Aussteller auf der Fachmesse Internationale Pflanzen Messe (IPM) in Essen Ende Januar 2025. Die klimafarmer bieten inzwischen ein breites Sortiment an Bodenverbesserungs- und Düngemitteln sowie speziellen Substraten an - sowohl für professionelle Abnehmer wie für Privatkunden. Richter: „Selbstverständlich gibt es unsere Produkte auch in den verschiedensten Gebindegrößen und Verpackungen - vom Big-Pack für Großabnehmer bis zum Kleinbeutel für den Einsatz auf Balkon und Terrasse."   Quelle. Gabot.de
Preis für Nachhaltigkeit Rheinhessen

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Preis für Nachhaltigkeit Rheinhessen

von/ durch Yann Rucin am Okt 25 2024
Klimawinzer – ein Konzept zur Stärkung der Klimaresilienz von Weinbergsböden der Klimafarmer GmbH, Nierstein Mit dem Konzept Klimawinzer wurden zwei Produkte eingereicht, die aus der Karbonisierung von Rebholz entstanden sind und zusammen mit organischer Masse – beispielsweise Trester oder Kompost – oder als fertiges Kohle-Nährstoff-Substrat in Weinbergsböden eingearbeitet werden. Mit der Verkohlung wird das von den Pflanzen assimilierte CO2 zu stabilem Kohlenstoff gebunden und bis zu 1000 Jahren in den Weinbergsböden fixiert. Dort kann die hohe Adsorptionskraft der Kohle für Nährstoffe, Mikroorganismen und Mykorrhizen genutzt werden, die für die Humusbildung benötigt wird. Aber auch die Wasserhaltefähigkeit der Kohle kann genutzt werden und dichte Bodenstrukturen können mit der Zeit aufgelockert werden. Winzer werden mit dem Einsatz von Pflanzenkohle – auch als Terra Preta bekannt - somit zu Klimawinzern, da sie einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten. Mit der Karbonisierung in dezentralen Karbonisierungsanlagen wird der Stoffkreislauf des Rebholzes geschlossen, die Abwärme wird zur Trocknung des Rebholzes genutzt. Schließlich dient die angereicherte Pflanzenkohle dazu, Weinbergsböden gegen die Unwägbarkeiten des Klimawandels resilienter zu machen. Quelle: https://www.rheinhessen.de  
GalaBau Messe in Nürnberg

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

GalaBau Messe in Nürnberg

von/ durch Yann Rucin am Okt 25 2024
klimafarmer: "Pflanzenkohle als Baustein für nachhaltige Stoffkreisläufe" Alle zwei Jahre findet in Nürnberg die Fachmesse GaLaBau statt, in diesem Jahr mit Jubiläum bereits zum 25. Mal. Mehr als 1.100 Firmen präsentierten vom 11. bis 14. September den insgesamt rund 66.000 Besuchenden ihre Produkte und Leistungen für den Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau). Ron Richter auf der GaLaBau Messe Nürnberg im Gespräch mit Susanne Scheer (li.), Geschäftsführerin des Natursteinzentrum Rhein Main, die klimafarmer Produkte anbieten. Foto: klimafarmer. Anzeige Neben Innovationen und Trends waren es vor allem die Themen Klimaanpassung, Wassermanagement, Nachhaltigkeit, die die GaLaBau 2024 prägten. Thomas Banzhaf, Präsident des Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) hatte bei der Eröffnung der Fachmesse die besondere Rolle des GaLaBaus, aber auch der Baumschulen und Landschaftsplaner betont, um die Jahrhundertaufgabe zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Die Grünflächen und Uferräume, das Straßenbegleitgrün, Parks und Freiflächen sowie nicht zuletzt begrünte Dächer und Fassaden bilden zusammen die sogenannte grün-blaue Infrastruktur der Städte und Gemeinden. Diese gelte es in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen zu schützen und weiterzuentwickeln. Ron Richter, Geschäftsführer der klimafarmer GmbH aus Nierstein, blickt auf vier intensive Messetage zurück: „Die wichtigste Voraussetzung für grüne Stadtentwicklung ist bepflanzter Boden - und der ist in vielen Städten rar. Deshalb sind unsere Produkte zur nachhaltigen Bodenverbesserung so wertvoll. Die Profis aus dem Garten- und Landschaftsbau und Kommunen interessieren sich immer stärker für die Verwendung von Pflanzenkohle. Welche Qualität sich für welche Anwendung eignet, worauf bei Ausschreibungen zu achten ist oder wie Pflanzenkohle zur Schließung lokaler Wasser-, Nährstoff- und Kohlenstoff-Kreisläufe beitragen, das waren oft gestellte Fragen der Fachleute." Vielseitige Pflanzenkohle Das Ausgangsprodukt für die Pflanzenkohle ist der nachwachsende Rohstoff Holz. Bei Pflegearbeiten in privaten Gärten und im öffentlichen Grün entstehen große Mengen an Schnittgut, die bislang viel zu oft entsorgt werden. Richter: „Viel sinnvoller und ökologisch wirksamer ist es jedoch, dieses Holz durch Karbonosierung zu einem Wertstoff zu verarbeiten und zurück in die Erde zu bringen." Dazu wird das Schnittgut im Prozess der Pyrolyse bei hohen Temperaturen unter Entzug von Sauerstoff verkohlt. Der in dem Holz gebundene Kohlenstoff wird so stabil fixiert, anstatt bei Verbrennung oder Kompostierung wieder als CO2 in die Atmosphäre zu gelangen. Wird die Pflanzenkohle in den Boden gebracht, sorgt die hohe Adsorptionskraft der porösen Kohlestruktur dafür, dass die Nährstoffe für die Pflanzen besser verfügbar sind. Außerdem wird das Wachstum von wertvollen Bodenpilzen wie Mykorrhizen gefördert und die Humusbildung verstärkt. Ein im urbanen Raum besonders wichtiger zusätzlicher Vorteil der Bodenverbesserung durch Pflanzenkohle liegt in der optimierten Wasserhaltefähigkeit des Bodens - dichte Bodenstrukturen können mit der Zeit aufgelockert werden. All diese Effekte verbessern deutlich die Lebensbedingungen für das Stadtgrün und bieten damit auch klare Vorteile für die grüne Branche. Baustein für Nachhaltigkeit Seit einem halben Jahr besteht eine Kooperation der klimafarmer GmbH mit den Gärtnern von Eden, das sind rund 50 Fachbetriebe des GaLaBaus in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie haben sich in dieser Gruppe zusammengefunden mit dem erklärten Ziel, die gemeinsame Leidenschaft stilsichere, individuelle und handwerklich überzeugende Gestaltung privater Gärten zu realisieren. Die Gärtner von Eden-Betriebe verbindet die Liebe zum Gestalten mit Pflanzen, die Kompetenz beim Umgang mit Materialien und Gartenräumen - und der Wunsch, Menschen mit Gärten glücklich zu machen. Das Thema Nachhaltigkeit ist eins der wichtigsten, welches tagtäglich auf ihrer Agenda steht. Richter: „Gemeinsam mit unserem Partner Knapkon haben wir für die Gärtner von Eden ein eigenes Premium Sortiment an Düngemitteln und Pflanzsubstraten für die professionelle Verwendung bei der Neuanlage, Instandsetzung und Pflege von Grünflächen entwickelt. Wesentlicher Bestandteil dieser Produkte ist die Verwendung nachwachsender Rohstoffe sowie unsere Pflanzenkohle." Oliver Ochsenfarth ein Gärtner von Eden: „Die Verwendung dieser torffreien Bio-Substrate mit aktivierter Pflanzenkohle ist für mich ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen die Klimakriese und der Weg zu wirklich nachhaltigem Wirtschaften." Viele Partner Einige der Kooperationspartner der klimafarmer GmbH waren selbst mit Ständen Aussteller auf der Fachmesse GaLaBau vertreten: Die Firma Kleeschulte ist als Pionier in Sachen torffreier Erden bekannt und produziert bereits seit über zehn Jahren zusammen mit den klimafarmern ein breites Sortiment für Hobby und Urbane Gärten auf Terra Preta Basis. Ebenfalls wichtiger Partner ist die Firma Gelsenrot, die ein breites Spektrum an FLL zertifizierten Spezialsubstraten vorstellte, die klimafarmer-Pflanzenkohle enthalten. Die Firma Mobiga bietet mobile, vertikale Gärten an, deren Pflanzgefäße mit einer Spezialmischung mit über 60 Prozent initialisierter Pflanzenkohle befüllt sind. Ron Richter: „Je mehr sich die Verwendung von Pflanzenkohle durchsetzt, umso besser können sich funktionierende, lokale Netzwerke bilden, die ökologischen und ökonomischen Nutzen schaffen. Die diesjährige GaLaBau war aus unserer Sicht ein großer Schritt auf diesem Weg." (Quelle: klimafarmer)   Quelle: Gabot.de
klimafarmer: BOA-System für vitale Stadtbäume

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

klimafarmer: BOA-System für vitale Stadtbäume

von/ durch Yann Rucin am Okt 25 2024
Grünflächen und insbesondere Bäume sind anerkanntermaßen wertvolle Instrumente, um Städte und Gemeinden an die Veränderungen infolge des Klimawandels anzupassen. Schattenwurf und Verdunstung sorgen für Abkühlung in Hitzephasen, der unversiegelte, bepflanzte Boden nimmt Regenwasser auf und entlastet die Kanalisation. Das Schwammstadt-Prinzip gilt als hochwirksam und ist heute in Neubaugebieten geforderte gängige Praxis. Das BOA-Konzept zur Vitalisierung von Stadtbäumen durch die Anwendung von Pflanzenkohle-Substrat in Bohrlöchern bietet eine einfache Lösung um Problemstandorte nachträglich zu optimieren. Bild: klimafarmer. Anzeige Der entscheidende Faktor für das Funktionieren des Schwammstadt-Prinzips ist der Boden: Er muss Regenwasser aufnehmen und speichern können, damit es für die Pflanzen verfügbar ist. Vor allem Bäume brauchen einen möglichst großen Wurzelraum und eine gute Bodenstruktur. Je tiefer sie wurzeln (können), umso besser überstehen sie Trockenzeiten - weil sie Wasserreserven dann in tieferen Bodenschichten erreichen. Diese Tatsache ist wichtig für Kommunen und deren Partner aus dem Garten- und Landschaftsbau, denn sie stellt Anforderungen an die richtige Baumartenwahl und an die Pflanzmethode - längst werden neue Sortimente, sogenannte Klimabäume, und auch spezielle Zuschlagstoffe zur Verbesserung der Substrate verwendet. Dennoch führen längere Hitzeperioden insbesondere bei älteren Straßenbäumen häufig zu Trockenstress bis hin zum Ausfall. Für viele Kommunen ist der erhöhte Pflege- und Versorgungsaufwand nur schwer zu organisieren, für häufigere Gießgänge fehlen Personal und Budget. Die klimafarmer GmbH zeigt auf der Messe GaLaBau 2024 in Nürnberg (Halle 4/Stand 4-243) das BOA-System, mit dem auch die Versorgung von Bestandsbäumen auf verdichteten, wenig belüfteten und wasserundurchlässigen Standorten nachträglich verbessert und bei Neupflanzungen in Baumbeeten durch Wurzellenkung optimiert werden kann. BOA steht für Biochar-Oxygen-Aqua, ein System, das mit Pflanzenkohle für die passende Wurzelbelüftung und Wasserzufuhr sorgt. Kreative Lösung weiterentwickelt Ron Richter, Geschäftsführer der klimafarmer GmbH: „Bäume entwickeln ihr Wurzelsystem zielgerichtet dorthin, wo sie Wasser finden, das Phänomen heißt Hydrotropismus. Weil die Baumgruben oft nicht tief genug sind oder eben, weil Bäume regelmäßig nur oberflächlich bewässert werden, bleibt das Wurzelwerk vieler Stadtbäume nur flach und erreicht die tieferen Schichten nicht." Professor Claus Mattheck von der Abteilung Biomechanik am Institut für Angewandte Materialwissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat dazu schon vor einigen Jahren umfangreiche Versuche angelegt und die Methode der sogenannten Splittzylinder entwickelt. Im Wurzelraum von Stadtbäumen werden dazu unterrichtlich breite und möglichst tiefe Löcher gebohrt, die mit einer Mischung aus grobem Splitt und Terra Preta Substrat aufgefüllt werden. Ziel ist es, Baumwurzeln über diese locker gefüllten Bahnen in tiefere und feuchtere Bodenschichten zu locken und sie somit widerstandsfähiger gegen Trockenstress zu machen. Ron Richter: „Unser Konzept 'Drill & Fill' ist eine Weiterentwicklung der Arbeiten von Prof. Claus Mattheck und umfasst mehrere Schritte. Zunächst empfehlen wir eine Standortanalyse, um die spezifischen Bedürfnisse und Bedingungen des einzelnen Baumes zu ermitteln. Dazu gehört auch die Bestimmung der optimalen Position und Anzahl der Bohrlöcher basierend auf der Größe und dem Zustand des Baumes. Dann werden die Bohrlöcher angelegt und mit einem speziell gekörnten Pflanzenkohle-Substrat gefüllt." Die Pflanzenkohle hat hervorragende Eigenschaften zur Verbesserung der Bodenstruktur, zur Erhöhung der Wasserhaltefähigkeit und zur Förderung des mikrobiellen Lebens im Boden. Wichtig sind dann in den ersten Monaten nach der Behandlung eine regelmäßige Bewässerung und das Monitoring des Baumwachstums und der Bodenbedingungen über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr. Danach wird die Wirksamkeit der Maßnahmen bewertet und ggf. werden Anpassungen vorgenommen. Viele Vorteile Das Konzept zur Vitalisierung von Stadtbäumen durch die Anwendung von Pflanzenkohle-Substrat in Bohrlöchern (und Drainagen) bietet eine einfache und vergleichsweise preiswerte Lösung um Problemstandorte nachträglich zu optimieren und Pflegeaufwand und Ausfallraten zu reduzieren. Basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen von Prof. Claus Mattheck können städtische Grünflächen so effektiv revitalisiert und langfristig geschützt werden. Die Optierung der Standorte ist eine wichtige Zukunftsinvestition, so Richter, denn gerade die älteren Bestände im öffentlichen Grün sind als lebendige ‚Klimaanlagen mit Mehrwert‘ bedeutend. Je schlechter die Standortbedingungen des einzelnen Baumes, umso geringer sind auch dessen Ökosystemleistungen wie CO2-Speicherung, Verdunstung und Luftkühlung durch Transpiration. Es ist also aus ökologischen wie aus ökonomischen Gründen nur sinnvoll." Die Methode lässt sich bei Stadt- und Parkbäumen, aber auch Bäumen auf privaten Grundstücken anwenden. (Quelle: klimafarmer)   Quelle: Gabot.de
Hessens erstes Klimadach

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Hessens erstes Klimadach

von/ durch Yann Rucin am Okt 25 2024
Die Gewobau Rüsselsheim setzt mit Hessens erstem Klimadach ein wegweisendes Projekt um. Ein halbe Tonnen CO2 wurde durch die Dachbegrünung dauerhaft gebunden. Klimafarmer betont die Rolle von initialisierter Pflanzenkohle und lokal verwendeten Terrapreta-Substraten. Die Hochschule Geisenheim begleitet das Vorhaben wissenschaftlich. „Geschafft: Das Dach ist gedeckt und eine halbe Tonne CO2 dauerhaft versenkt!“, schwärmt Ron Richter, Geschäftsführer bei Klimafarmer, über das aktuelle Projekt des städtischen Wohndienstleisters Gesellschaft für Wohnen und Bauen Rüsselsheim (Gewobau). Seit vielen Jahren fördert die Gewobau innovative Klimaprojekte in der Region, jüngst erst durch einen eigenen Tiny-Forest, der frisches Grünvolumen und Biodiversität in Rüsselsheim für die nächsten Jahre schafft. Auch in diesem Projekt waren die Klimafarmer involviert und es kamen lokale Terrapreta-Substrate zum Einsatz. „Mit Hessens erstem Klimadach wollen wir nun zeigen, wie wir durch die Verwendung von initialisierter Pflanzenkohle den Wuchs der Dachbegrünung verbessern und auch länger durch Trockenperioden bringen“, erklärt Richter. Klimafarmer setzt nach eigenen Angaben seinen Schwerpunkt auf das sogenannte Klimafarming - ein ganzheitlicher Ansatz, der eine regenerative und klimaschonende Bewirtschaftungsmethode von Böden und Nutzgrün darstelle. Hochschule Geisenheim beteiligt   Nachdem die Basis für die extensive Dachbegrünung geschaffen wurde, wurde die Fläche mit Sedum-Sprossen eingesät. Über die nächsten Pflanzperioden wird das Projekt Klimadach von Professor Daniel Westerholt von der Hochschule Geisenheim und seinem Team wissenschaftlich begleiten. Eine der Fragen ist dabei, ob sich mit dem Einsatz von initialisierter Pflanzenkohle auch bestimmte, immer knapper werdende Rohstoffe und energieintensive Zuschlagsstoffe reduzieren oder sogar ersetzen lassen. Richter dazu: „Genial ist, dass wir durch die Verwendung von Pflanzenkohle nicht nur einen leichten und strukturstabilen Baustoff haben, sondern damit auch der Atmosphäre aktiv CO2 entziehen und dauerhaft speichern können. Denn durch Karbonisierung von holziger Biomasse wird der Kohlenstoff, den die Pflanze durch ihre Photosyntheseleistung aufgenommen hat, in ein sehr stabiles Kohlenstoffgerüst umgewandelt.“ Dies lässt sich in Zahlen messen und bewerten. So zeigt sich im aktuellen Versuchsaufbau eine CO2-Senkenleistung zwischen sieben bis elf Kilogramm pro Quadratmeter Dachfläche. „Jährlich werden allein auf deutschen Dächern mehrere Millionen Quadratmeter neu begrünt – ein riesiges Potenzial zur Klimaanpassung“, so Richter. Wichtig für den Erfolg seien mutige und innovative Investoren und Architekten. „Für das aktuelle Projekt gilt besonderer Dank der Architektin Sabine Meyer von der Gewobau Rüsselsheim für ihre engagierte Unterstützung.“   Quelle: bi-medien.de
"Pflanzenkohle ist mehr als CO₂-Fixierung!"

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

"Pflanzenkohle ist mehr als CO₂-Fixierung!"

von/ durch Yann Rucin am Aug 15 2024
Die klimafarmer GmbH aus Nierstein (Rheinland-Pfalz) setzt sich für eineklimaschonende Kreislaufwirtschaft ein. Die 2020 gegründete Firma entwickeltund vermarktet Produkte, die das Klimafarming unterstützen. Dazu gehören u.a.torffreie Kultursubstrate, Bodenhilfsstoffe sowie Natur- und Spezialdünger aufBasis von Pflanzenkohle. Für das Konzept „Klimawinzer“ ist die Firma in diesemJahr mit dem „Preis für Nachhaltigkeit Rheinhessen“ im Rahmen derAgrarWinterTage (Mainz) ausgezeichnet worden. Das Konzept basiert auf derNutzung biogener Reststoffe aus dem Weinbau, welche für die Erzeugung vonPflanzenkohle und zur Herstellung betriebseigener Bodenverbesserer genutztwerden. Wir sprachen mit Geschäftsführer Ron Richter über das Konzept und dieChancen, die er für die Anwendung von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft sieht.Ron Richter: "Nur, wenn es gelingt, dass die Pflanzenkohle-Anwendung Teil der 'gutenlandwirtschaftlichen Praxis' wird, können die gesteckten Klimaziele erreicht und die erforderlichenMengen CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden." Sie haben den Nachhaltigkeitspreis der Agrarwinzertage erhalten für Ihr Konzept„Klimawinzer“. Um was handelt es sich dabei? Richter: Mit dem Konzept lösen wir drei drängende Probleme im Weinbau: Diezunehmende Abnahme der Bodenqualität von Weinbergsböden, die Verbreitungvon Virus- und Pilzkrankheiten über infizierte Rebstöcke sowie dieumweltschonende Verwertung von Ernteresten wie Traubentrester oder Rebholz.Das Konzept basiert zusammengefasst darauf, dass wir die holzige Biomasse wieRebschenkel und Wurzeln, die beim Roden von Weinbergen anfallen, oder denjährlich anfallenden Rebschnitt mittels Pyrolyse zu Pflanzenkohle verarbeiten. Bei600 bis 700 °C werden mögliche organische Schadstoffe und potenzielleInfektionsrisiken eliminiert. Anstatt die freiwerdende Energie durch Verbrennungam Feldrand verpuffen zu lassen und Feinstaub und CO zu emittieren, wird dieregenerativ erzeugte Prozesswärme genutzt und der im Ausgangsmaterialenthaltene Kohlenstoff fixiert. Die erzeugte Pflanzenkohle lässt sich ideal mit Traubentrester oder anderen Wirtschaftsdüngern verarbeiten und bedarfsgerechtim Weinberg ausbringen. Dies dient der Bodenverbesserung, reduziertNährstoffauswaschung und erhöht die Wasserhaltekraft der Weinbergsböden. Warum ist eine Mischung von Pflanzenkohle und Trester nötig? Richter: Traubentrester ist ein Rückstand, der bei der Kelterung der Traubenentsteht. Pro Hektar fallen jährlich ca. 2 bis 3 t davon an. Trester enthält Stickstoffund Phosphat und ist somit ein Düngemittel. Er wird aber laut Düngeverordnungals Ernterückstand eingestuft und unterliegt damit nicht den Bestimmungen derVerordnung, wenn er innerhalb von fünf Tagen nach der Kelterung ausgebrachtwird.Wegen des immer kürzer werdenden Erntefensters der Weinlese, die heute nichtselten innerhalb von zwei Wochen erfolgen muss, hat kaum ein Betriebausreichend Zeit, sich um die Rückführung des Tresters auf der Ursprungsfläche zukümmern. Wird der Trester behelfsmäßig zwischengelagert, kann dies mitunkontrollierten Nährstoffeinträgen oder sogar mit Fäulnis sowie Methan- undLachgas-Emissionen verbunden sein.Die Beimischung von Pflanzenkohle kann hier gegensteuern, wertvolle Nährstoffepuffern und Fäulnis unterbinden. Wir „Bokashieren“ den Trester im Herbst. Dazusetzen wir dem Traubentrester u.a. Pflanzenkohle, Gesteinsmehl undMilchsäurebakterien zu. Die Mischung wird über eine Milchsäuregärung, ähnlichwie bei der Sauerkrautherstellung, fermentiert und haltbar gemacht. Es entstehtein Vitalhumus, der sich im Frühjahr ausbringen lässt – zu einer Zeit, in der diePflanzen die Nährstoffe gut aufnehmen und verwerten können. Ist diese Mischung die einzige Möglichkeit, Pflanzenkohle im Weinberg auszubringen? Richter: Nein, das dient vor allem dazu, den Trester möglichst effektiv und ohnenegative Einflüsse auf Boden und Umwelt zu verwerten. Die Menge beschränktsich auf die jährlich anfallende Trestermenge mit einem Anteil von rund 10 %Pflanzenkohle. Will man dagegen den Boden im Weinberg großflächig verbessern,wird eine Einmalgabe von 10 t aktivierte Pflanzenkohle pro Hektar für dieNeuanlage empfohlen. Im Bestand sind es je nach Bodenzustand rund 5 t, diekombiniert mit Grünschnittkompost oder anderen lokal verfügbarenWirtschaftsdüngern ausgebracht werden. Was bedeutet aktivierte Pflanzenkohle? Richter: Pflanzenkohle ist ein Rohstoff, der erst für die gewünschte Anwendungvorbereitet werden muss. Streng genommen müsste man dabei nicht vonAktivierung, sondern eher von einer »Initialisierung« sprechen. Die Kohle wirddabei mit organischen Nährstoffen beladen und mikrobiell belebt. Das istnotwendig, weil die Rohkohle im Acker erst einmal Nährstoffe bindet und damitden Pflanzen entzieht. Auch die Struktur unterscheidet sich: Während man beilehmigen Ackerböden eher eine gröbere Körnung benötigt, muss sie alsZuschlagstoff für Gülle oder eingesetzt als Futterkohle eher fein gemahlen sein. Lohnt es sich für den Winzer, eine eigene Pyrolyse anzuschaffen? Oder kauft man dieKohle besser zu? Richter: Auch hierbei gibt es keinen Königsweg. Es gibt kleinere Anlagen für dendiskontinuierlichen Betrieb, die schon für rund 40.000 € zu haben sind. DieKohlequalität ist top, aber die Bedienungen sind zeitaufwendig. Eine größereAnlage mit kontinuierlichem Betrieb und einer Jahresproduktion von rund 500 tliegt mit der erforderlichen Anlagen-Peripherie und Unterstand schnell über 1Mio. €. Dies ist interessant für Winzergenossenschaften oder ein Zusammenschlussgrößerer Weinbaubetriebe mit einem Eigenbedarf an Wärme oder der Möglichkeitin ein Wärmenetz einzuspeisen.Die Betreiber sollten auch Zugriff auf Biomasse haben, denn der Abschnitt vonRebholz aus einem Weingut reicht zur Auslastung einer solchen Anlage nicht aus.Schadholz aus Forst oder kommunaler Baumschnitt sind interessantesInputmaterial. Für einen Output von 500 t Kohl benötigt man in etwa dasVierfache an Inputmaterial, also rund 2.000 t Biomasse. Eine dritte Möglichkeit istes, dass der Winzer die eigene Biomasse bei uns in Lohn karbonisieren lässt.Pionier ist hier das VDP Weingut Schloss Vollrads (Rheingau), für das wir gerodeteReben von ca. 3 ha Weinberg im Frühjahr karbonisieren. Welche Biomasse lässt sich neben Reb- oder Waldholz noch einsetzen? Richter: Geeignet sind vor allem ligninreiche Materialien, wie wir sie in derLandwirtschaft häufig haben. Nussschalen und Kerne, Spelzen, Maisspindeln oderandere Ernterückstände. Sogar Gärrest oder Hühnerkot und Pferdemist könnteman verwenden. Mit den hohen Temperaturen von bis zu 700 °C lassen sichMedikamentenrückstände oder Krankheitskeime eliminieren und einenhygienisierten, lager- und transportwürdigen Dünger herstellen. In Deutschland ist Pflanzenkohle als Bodenhilfsstoff nach der Düngemittelverordnungnur mit einem Kohlenstoffanteil von 80 % zugelassen. Laut Experten ist dieser nur mitWaldholz zu erreichen. Hemmt das nicht die Reststoffnutzung? Richter: In der Tat limitiert dies die Vielfalt an Inputstoffen. Holzige Reststoffe ausder Landwirtschaft oder der Lebensmittelindustrie werden damit kategorischausgeschlossen, wobei doch genau hier das Potenzial liegt. Leider ist für einenGroßteil der Behörden Pflanzenkohle immer noch Neuland, trotz mittlerweile über5.000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die die Wirkung und den Nutzen imDetail beschreiben.Pyrolyse-technologie „Made in Germany“ mit dem entsprechenden Know-howwandert als Folge in Länder ab, die das Potenzial erkannt haben und für sichnutzen. Beispiele dafür sind Schweden und Dänemark, die massiv im Bereich derKlärschlamm-Karbonisierung investieren sowie in die Speicherung vonKohlenstoff durch Pflanzenkohle. Wie bewertet die EU Pflanzenkohle als Düngemittel? Richter: Seit 2022 ist Pflanzenkohle Bestandteil in der neuen EU-Düngemittelverordnung. Hier werden auch entsprechende Qualitäten definiert fürdie Nutzung auf landwirtschaftlichen Flächen. Nach EU-Öko-Verordnung istPflanzenkohle aus pflanzlicher Biomasse bereits seit 2020 auf der Positivliste.Neben den gesetzlichen Vorschriften setzen wir ergänzend auf den freiwilligenIndustriestandard des European Biochar Certificate. Das EBC definiert neben derQualität auch die Kohlenstoff-Senkenleistung der jeweils hergestelltenPflanzenkohle. Für den Klimaschutz kommt ja auch immer stärker das Thema CO₂-Festlegung insSpiel. Humusaufbau mithilfe von Pflanzenkohle gilt als interessante Möglichkeit. Istdas auch ein Treiber für den Einsatz? Richter: CO bekommt mit Pflanzenkohle als natürlicher Kohlenstoffspeichererstmals eine berechenbare und wahrnehmbare Gestalt. Der Rohstoff hilft dabei,das eigene Tun sichtbar zu machen. Pflanzenkohle sollte allerdings nicht auf dasThema C-Senke reduziert werden. In unserer Beratung steht der pflanzenbaulicheNutzen im Vordergrund. Denn nur, wenn es gelingt, dass die Anwendung Teil der„guten landwirtschaftlichen Praxis“ wird, können die gesteckten Klimazieleerreicht und die erforderlichen Mengen CO aus der Atmosphäre entfernt werden.Dabei sind Pflanzenkohle und die Technologie kein Allheilmittel, sondern vielmehrein Baukasten, der je nach betrieblichen oder regionalen Erfordernissen voneinzelnen Betreibern, Genossenschaften bis Kommunen angepasst undangewendet werden kann. Reicht die Finanzierung über den Verkauf von CO₂-Zertifikaten aus? Richter: Die Bodenpflege ist komplex, kostet Zeit und Geld und wirkt sich nichtdirekt auf den Betriebsgewinn aus wie erforderlich. Es ist vielmehr ein Invest inden Boden, nicht nur in die Ertragssicherung, sondern vor allem auch in dieArtenvielfalt sowie in die Entlastung und Regeneration bereits überstrapazierterÖkosysteme. Die Finanzierung dieser Investition ist dabei einegesamtgesellschaftliche Aufgabe. Verkaufserlöse über CO Zertifikate aus demPflanzenkohle-Einsatz sowie Humusaufbau können finanziell unterstützen, sollteaber vielmehr als Anstoß verstanden werden, um die gesamtgesellschaftlicheLeistung der Landwirtschaft anzuerkennen und adäquat zu vergüten. Hier wirktdie Pflanzenkohle wie im Boden auch, als eine Art Katalysator, um den Prozess inGang zu setzen. Quelle: https://www.topagrar.com
Darmstadt: Karbonisierungsanlage für kommunale und private Gärten

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Darmstadt: Karbonisierungsanlage für kommunale und private Gärten

von/ durch Yann Rucin am Mär 12 2024
Ende Februar 2024 hat das Europäische Parlament grünes Licht für das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur - Nature Restauration Law (NRL) - gegeben. Als Teil der Strategie des Green Deal soll das NRL dazu beitragen, die Schäden durch den Klimawandel und den Artenverlust schrittweise rückgängig zu machen. Es enthält Verpflichtungen und Zielvorgaben für verschiedene Aktionsbereiche von Ackerland über Flüsse und Wälder bis zu städtischen Gebieten.  Im Darmstädter Ortsteil Kranichstein betreibt der EAD seit 2023 eine eigene Karbonisierungsanlage zur Herstellung von Pflanzenkohle und Pflanzerden, die auf kommunalen und privaten Grünflächen sowie in Gärten verwendet werden. Bild: klimafarmer. Ron Richter, Geschäftsführer der klimafarmer GmbH begrüßt diese Entscheidung auf EU-Ebene: „Auch wenn es nervt, es immer wieder zu hören, aber jede und jeder ist bei der Bewältigung des Klimawandels gefordert. Doch die gute Nachricht ist, wir alle können dazu ganz konkret beitragen und davon selbst am meisten profitieren." Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen Konzeptentwicklungen für eine bestmögliche Nutzung von Pflanzenkohle. Darmstädter Pflanzenkohle Angereichert mit Mikroorganismen und Mykorrhiza-Pilzen bildet Pflanzenkohle einen einzigartigen und wirkmächtigen Bestandteil für die Herstellung fruchtbarer Erde. Durch die poröse Struktur der Pflanzenkohle und die daraus resultierend große innere Oberfläche, speichert sie Wasser und Nährstoffe und bindet Schadstoffe. So wird die Widerstandsfähigkeit von Stadtbäumen und anderen Grünflächen, aber auch die von Pflanzungen in Gemüsebeeten und Balkonkästen gesteigert. „Ein zweiter, wesentlicher Aspekt, der die Pflanzenkohle so wertvoll macht, ist die Speicherung von CO2", betont Richter. „Rund die Hälfte des Kohlenstoffs im Ausgangsmaterial bleibt langfristig in der Pflanzenkohle gebunden und leistet damit einen dauerhaften Beitrag zum Klimaschutz." So können alle Verwender lokal ihre persönlichen CO2-Fußabdrücke ausgleichen oder sogar klimapositiv werden. „Wir haben sehr gute Beispiele aus dem Weinbau, aber auch aus Kommunen, die die Standorte ihres Stadtgrüns mit Pflanzenkohle verbessern", erklärt Richter und hebt als aktuelles Beispiel für ein sehr erfolgreiches Projekt die Arbeit des Eigenbetriebs für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt (EAD) hervor. „Hier ist es gelungen, aus Grünabfall und Holzschnitt einen Wertstoff herzustellen, der regional bzw. lokal wieder genutzt werden kann." Im Ortsteil Kranichstein betreibt der EAD seit 2023 eine eigene Karbonisierungsanlage zur Herstellung von Pflanzenkohle und Pflanzerden, die auf kommunalen und privaten Grünflächen sowie in Gärten verwendet werden. Angebot an die Stadtgesellschaft „Wir müssen wieder lernen, in Kreisläufen zu denken und zu handeln", sagt auch Dieter Krellmann, Vorstand der Initiative Essbares Darmstadt, und verweist auf den bevorstehenden Pflanztag des EAD am 20. April 2024. Auf der Kompostierungsanlage können Kundinnen und Kunden mitgebrachte Kübel und Balkonkästen nach eigenen Wünschen preisgünstig bepflanzen lassen. „Zur Versorgung der Pflanzen wird Blumenerde verwendet - basierend auf dem RAL-zertifizierten Darmstädter Qualitätskompost - natürlich mit Pflanzenkohle aus eigener Herstellung." Die Initiative Essbares Darmstadt e.V. stellt für den Pflanztag eine Saatgutbox zum Tauschen zur Verfügung, passend zur richtigen Zeit für die Aussaat von Pflanzen und Gemüse. Auch der Darmstädter Stadtkämmerer André Schellenberg schwärmt von der Aktion: „Der Anbau, die Gewinnung von Saatgut und der Austausch verschiedener Sorten ermöglicht es allen, Biodiversität zu fördern." Darüber hinaus informiert der EAD am Pflanztag über neue Entwicklungen der Kompostierungsanlage und der dort hergestellten Pflanzenkohle. Auf Interessierte wartet ein aktueller Pflanzenkohle-Film, der sich als Einstieg in das Thema empfiehlt. Boden gut machen Die klimafarmer GmbH ist ein junges Unternehmen mit gebündelter Erfahrung in der Grünen Branche. Ron Richter: „Wir sind überzeugt, dass der Boden eine zentrale Rolle spielt für gesundes Pflanzenwachstum und gleichzeitig ein wichtiger CO2-Speicher ist. Unsere initialisierte Pflanzenkohle ist in beiden Themen nachweislich extrem wirksam." Die klimafarmer sind Partner der Darmstädter Karbonisierungsanlage der EAD und darüber hinaus bundesweit in verschiedenen Projekten mit Kommunen, Substratherstellern und anderen Wirtschaftspartnern aktiv. Ron Richter: „Bodenverbesserung ist in Zeiten des Klimawandels von größter Bedeutung sowohl im professionellen Bereich - Landwirtschaft, Baumschulen, Obst- und Weinbau - als auch im kommunalen Grün und in privaten Gärten."     Quelle: Gabot.de
klimawinzer auf den AgrarWinterTage 2024

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

klimawinzer auf den AgrarWinterTage 2024

von/ durch Ron Richter am Jan 23 2024
Der Countdown läuft! Bald öffnen die Tore der »AgrarWinterTage« in der Landeshauptstadt und Great Wine Capital Mainz! Wir von klimafarmer sind vom 24. bis 26.01. mit dabei und präsentieren unsere Arbeiten im Bereich Weinbau auf der größten Agrartagung in Rheinland-Pfalz. Am Mittwochmorgen, zur Eröffnung der Maschinen- und Geräteausstellung, heißt es dann Daumendrücken! Mit dem Konzept »klimawinzer« haben wir uns für den Nachhaltigkeitspreis Rheinhessen 2024 beworben – vielleicht reicht es ja für das Treppchen! Sie sind herzlich eingeladen uns zu »Brezel und Hum(m)us« am Gemeinschaftsstand, zusammen mit der Stiftung Lebensraum, in Halle E (Stand 11) besuchen zu kommen. Die Stiftung informiert über regenerative Praktiken in der Landwirtschaft und wir zeigen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Pflanzenkohle im Weinbau, u.a. bei der Neuanlage von Weingärtner und deren Bestandpflege, der Traubentrester-Aufbereitung zu betriebseigenen Bodenhilfsstoffen sowie die Potentiale der Rebholz-Karbonisierung. Bodenständige Grüße, Ihr klimafarmer Team  
Hands on - wie wir durch unser Handeln Einfluss nehmen

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Hands on - wie wir durch unser Handeln Einfluss nehmen

von/ durch Ron Richter am Dez 25 2023
Ökologischer Fußabdruck vs. Ökologischer Handabdruck: Terra Preta und nachhaltige Landwirtschaft Die weltweite Umweltdebatte und das steigende Bewusstsein für Umweltprobleme haben in den letzten Jahren zu einer Zunahme von Konzepten geführt, die unsere Auswirkungen auf die Erde messen und bewerten. Zwei solcher Konzepte sind der ökologische Fußabdruck und der ökologische Handabdruck. Diese beiden Ansätze bieten verschiedene Perspektiven darauf, wie wir unsere Umweltauswirkungen verstehen können und wie wir unsere Lebensweise nachhaltiger gestalten können. Der ökologische Fußabdruck: Der Begriff "ökologischer Fußabdruck" bezieht sich auf die negativen Umweltauswirkungen, die wir durch unsere Aktivitäten verursachen. Er misst, wie viel biologisch produktive Fläche benötigt wird, um unseren Lebensstil aufrechtzuerhalten. Dieser Fußabdruck umfasst Aspekte wie unseren Energieverbrauch, unsere Ernährung, unsere Mobilität und unseren Konsum. Ein hoher ökologischer Fußabdruck bedeutet, dass wir mehr natürliche Ressourcen verbrauchen, als die Erde nachhaltig bereitstellen kann. Dies führt zu Umweltproblemen wie Klimawandel, Artensterben und Ressourcenknappheit. Der ökologische Handabdruck: Im Gegensatz dazu konzentriert sich der Begriff "ökologischer Handabdruck" auf die positiven Umweltauswirkungen, die wir durch unsere Handlungen erzeugen können. Dieser Ansatz berücksichtigt nicht nur die ökologische Dimension, sondern auch die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit. Der ökologische Handabdruck erfasst die gestalterischen und nachhaltigen Effekte von Produkten und Handlungen. Er zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit eines Produkts oder einer Handlung wissenschaftlich fundiert und verständlich darzustellen. Die Bedeutung der Terra Preta in der nachhaltigen Landwirtschaft: Ein herausragendes Beispiel für den ökologischen Handabdruck ist die Nutzung von Terra Preta. Terra Preta ist eine besonders fruchtbare und nährstoffreiche Schwarzerde, die von indigenen Völkern im Amazonasgebiet entwickelt wurde. Sie entstand vor Jahrhunderten durch die organische Anreicherung von Boden mit Biomasse und anderen organischen Materialien. Terra Preta steht für eine nachhaltige Landwirtschaftspraxis, die nicht nur die Bodenfruchtbarkeit erhöht, sondern auch Kohlenstoff aus der Atmosphäre speichert und den Bedarf an chemischen Düngemitteln reduziert. Durch die regelmäßige Anwendung von Terra Preta und ähnlichen Techniken können Landwirte die Bodenqualität verbessern, die Erträge steigern und gleichzeitig zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Dies ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie der ökologische Handabdruck in der Landwirtschaft positive Veränderungen bewirken kann. Was bedeutet das in der Praxis? Wenn wir unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren wollen, sollten wir unseren Energieverbrauch senken, auf nachhaltige, vorwiegend pflanzliche Ernährung umsteigen, umweltfreundliche Transportmittel wählen und unseren Konsum überdenken. Dies sind wichtige Schritte zur Verringerung unseres negativen Einflusses auf die Umwelt. Auf der anderen Seite ermöglicht uns der ökologische Handabdruck, die positiven Auswirkungen unseres Handelns zu verstärken, insbesondere durch die Verwendung von nachhaltigen Landwirtschafts- und Gartenbaupraktiken wie Terra Preta. Wir können bewusste Entscheidungen treffen, die soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit fördern und zugleich den Boden langfristig verbessern sowie hochwertige Lebensmittel erzeugen. Fazit: Der ökologische Fußabdruck und der ökologische Handabdruck sind zwei Konzepte, die uns helfen können, unseren Einfluss auf die Umwelt zu verstehen und zu steuern. Während der Fußabdruck uns zeigt, wie wir unsere negativen Auswirkungen reduzieren können, ermutigt uns der Handabdruck, positive Veränderungen zu bewirken und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Terra Preta und ähnliche Praktiken sind beispielhafte Wege, wie wir unseren Handabdruck vergrößern können, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen und die nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
klimafarmer: Mit dem "Pioniergeist 2023" ausgezeichnet!

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

klimafarmer: Mit dem "Pioniergeist 2023" ausgezeichnet!

von/ durch Yann Rucin am Nov 23 2023
Pioniergeist wird belohnt. Am 14. November wurden die besten Gründungskonzepte in Rheinland-Pfalz mit dem "Pioniergeist 2023" in Mainz ausgezeichnet.   Ron Richter von der klimafarmer GmbH (mi.) bekommt den Preis "Pioniergeist 2023" von der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (li.) und Herbert Kohlberg, Vorstandsmitglied der Volksbank Darmstadt Mainz eG, überreicht. Foto: ISB/Alexander Sell. Anzeige Diesen mit insgesamt 37.500 Euro dotierten Preis verliehen die Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz, das SWR-Fernsehen sowie die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium. Bereits zum 25. Mal honorierte man die Leistungen von Existenzgründerinnen und -gründern, die sich während der letzten fünf Jahre selbstständig gemacht oder ein Unternehmen übernommen haben und „mit ihrer Geschäftsidee und ihrem vorbildlichen Werdegang wahren Pioniergeist aufweisen." Über den zweiten Preis und damit ein Preisgeld von 10.000 Euro konnte sich die klimafarmer GmbH aus Nierstein freuen. Überreicht wurde die Auszeichnung von Herbert Kohlberg, Vorstandsmitglied der Volksbank Darmstadt Mainz eG. Die klimafarmer GmbH beschäftigt sich damit, stark beanspruchte oder degradierte Böden durch Humusaufbau und den gezielten Einsatz von Pflanzenkohle wieder lebendig zu machen. Aktivierte Pflanzenkohle lockert das Erdreich auf und bindet Nährstoffe und Wasser, die dann den Pflanzen lange zur Verfügung stehen. Gleichzeitig speichert sie dauerhaft große Mengen an Kohlenstoffdioxid und wirkt so als CO2-Senke. „Die Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Anwendern, wenn es darum geht, Böden 'klimafit' zu machen und C02-Emissionen zu kompensieren. Das ist ein Segen, denn die umweltverträgliche Erzeugung von Nahrungsmitteln ist eine der größten Herausforderungen überhaupt für die Menschheit", so Kohlberg. „Mit dem Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken zollen wir heute der Pionierleistung von klimafarmer und dem Gründer Ron Richter die verdiente Anerkennung." Angereist zur Preisverleihung war Richter direkt aus Berlin. Denn hier fand am 13. und 14. November 2023 das German Biochar Forum statt. Über 170 Menschen trafen sich auf Einladung des Verbandes German Biochar e.V. (früher Fachverband Pflanzenkohle) um sich zwei Tage lang bei Vorträgen, Diskussionsrunden, Workshops und einer Ausstellung zum Thema Pflanzenkohle zu informieren und auszutauschen. Es ging um unterschiedliche Aspekte der Energiegewinnung, der Schaffung von nachhaltigen CO2-Senken und auch um die dauerhafte Bodenverbesserung strapazierter Flächen in der Landwirtschaft, im Weinbau, aber auch im urbanen Grün. Dabei wurde das enorme Potential von Pflanzenkohle hervorgehoben und betont, dass sie es verdient, in einem Atemzug mit den erneuerbaren Energien von Sonne und Wind genannt zu werden. Denn das Produkt hat eine hohe Bedeutung im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft.   Quelle: Gadot.de
Klimafolgenanpassung mit Tiny Forests im urbanen Raum

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Klimafolgenanpassung mit Tiny Forests im urbanen Raum

von/ durch Yann Rucin am Okt 05 2023
Klimafolgenanpassung: Mit kleinen Wäldchen und Terra Preta wird die Biodiversität gefördert, CO₂ und Wasser gespeichert „Drückende Hitze, bedrohlicher Starkregen und zerstörerisches Hochwasser: Die Klimafolgenanpassung gewinnt in Städten an Relevanz. Angesichts akuter Bedrohungslagen darf sie in der kommunalen Klimaarbeit den Klimaschutz aber nicht überlagern“, darauf weist Nadia Rinawi-Molnar im aktuellen Newsletter der #stadtvonmorgen hin. Sie ist Ansprechpartnerin für die Themen Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeit bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) und unterstreicht, dass beide Themen – kurzfristige Maßnahmen zur Klimaanpassung und langfristiger Klimaschutz – gleichwertig und gleichzeitig gedacht und angegangen werden müssen. Dabei sei es für Kommunen wichtig, die örtliche Gemeinschaft, insbesondere auch die Wirtschaft, in ihre Klimaarbeit einzubinden. Von Anfang an setzt die Stadt Griesheim auf die Beteiligung von Bürgerschaft und Schulen. Hier bestimmen die Kinder, was sie im Herbst zuvor gepflanzt haben. Der wachsenden Relevanz von Klimaresilienz in Kommunen stellt man sich im hessischen Griesheim mit besonderem Engagement. Griesheim liegt sechs Kilometer südlich von Darmstadt und ist mit 28.000 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Auf der städtischen Website skizziert Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl die weltweiten Klimaherausforderungen und beschreibt anschaulich und motivierend, wie das integrierte Klimaschutzkonzept Griesheims aussieht. Er zeigt auf, welche Projekte konkret in die Tat umgesetzt werden, um auf lokalem Raum klimaschützend zu wirken und auch die Biodiversität zu fördern. „Jede noch so kleine Maßnahme, jede helfende Hand, jede wirkungsvolle Projektidee, jedes Wort zur Sensibilisierung für den Umgang mit den begrenzten Ressourcen hilft“, so Krebs-Wetzl. Der flammende Appell wird mit anschaulichem Informationsmaterial unterstützt und offenbar engagieren sich in Griesheim tatsächlich viele Bürgerinnen und Bürger für ihre unmittelbare Mitwelt. So sind u.a. in wenigen Jahren zwei Miniwälder, sogenannte Tiny Forests entstanden. Diese artenreichen urbanen Wildnisinseln werden von über 30 Freiwilligen in den ersten Jahren gepflegt. Denn ohne anfängliche Pflege gedeiht auch diese wilde Sonderform des öffentlichen Grüns nicht. Aber nicht nur die Bürgerschaft ist in Griesheim mit im Boot. Auch die Schulen waren von Anfang an dabei: mit Informationsveranstaltungen, mit fleißigen Händen beim Pflanzen, aber auch mit Bildungstagen, wenn die Gehölze im Frühjahr Blattwerk entwickelt haben. Dann gingen die Schülerinnen und Schüler wieder in ihre winzigen Wäldchen und bestimmten, was sie im Herbst gepflanzt hatten.  Tiny Forests sind mit deutschen Wäldern nicht zu vergleichen. Es sind hochverdichtete Mikro-Ökosysteme auf kleiner Fläche aus bis zu 40 unterschiedlichen heimischen Spezies. Nicht nur in Griesheim folgte man dabei der japanischen Miyawaki Methode, nach der schon die Fläche eines Tennisplatzes ausreicht, um im unmittelbaren Umfeld spürbare Wirkung zu erzeugen. In einem beispielhaften partizipatorischen Prozess arbeiten Stadtverwaltung, Vereine, die Feuerwehr, aber auch Bürgerschaft, Schulen und Kindergärten zusammen. Auf optimal vorbereiteten Boden wurden kleine Setzlinge extrem dicht gepflanzt. Bei der Bodenvorbereitung kamen die klimafarmer mit ihrer Pflanzenkohle als Kooperationspartner ins Spiel. Mit der Pflanzenerde Terra Preta mit aktivierter Pflanzenkohle wird der Boden optimal verbessert, um das Pflanzenwachstum zu fördern, aber auch um gleichzeitig eine CO₂-Senke zu schaffen. © klimafarmer Mit der speziellen Pflanzenerde Terra Preta, die aktivierte Pflanzenkohle enthält, wurde der Boden für die Tiny Forests in Griesheim optimal verbessert. Ron Richter ist Geschäftsführer der klimafarmer und Verfechter dieser natürlichen und im Übrigen uralten Methode, das Pflanzenwachstum zu fördern und gleichzeitig eine CO2-Senke zu schaffen. Wenn er von solchen integrativen Projekten spricht, klingt er begeistert, begeisternd und wissenschaftlich: „Pflanzenkohle verbessert die biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften von Böden. Sie dient als Trägersubstanz zur Bindung von Wasser und essentiellen Nährstoffen. Durch ihr großes Porenvolumen stellt Pflanzenkohle ein dauerhaftes Habitat für bodenaufbauende Mikroorganismen und wertvolle Pilze wie Mykorrhiza dar. Das ist nicht neu, sondern nach dieser Methode haben schon die indigenen Völker vor Jahrhunderten in Südamerika am Amazonas ihre Felder nachhaltig bewirtschaftet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden die sogenannte Schwarzerde um ehemalige Siedlungen, waren über deren Fruchtbarkeit erstaunt und haben sie analysiert. Die damalige Schwarzerde ist der Vorläufer unserer Terra Preta, die wir heute regional mit Pflanzenkohle erzeugen. Damit schaffen wir optimale Voraussetzungen für Biodiversität selbst auf kleinstem Raum, außerdem bringen wir damit dauerhaft CO2 in die Erde, das ist ein toller und wichtiger Nebeneffekt bei der ökologischen Bilanzierung.“ Macht Boden gut und Klima besser In immer mehr dicht besiedelten, urbanen Räumen entstehen Tiny Forests oder Miniwälder, weil man mittlerweile gut erforscht hat, welche Auswirkungen diese kleinen Biotope als ökologische Trittsteine auf das Mikroklima, auf Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen haben. Sie kühlen die Atmosphäre im lokalen Umfeld spürbar, filtern Feinstäube aus der Luft, senken den Lärmpegel und bei Starkregenfällen sind sie – auch dank der Pflanzenkohle – in der Lage, große Wassermengen zu speichern. Griesheim ist nur ein Beispiel von vielen, aber ein sehr gutes, weil man hier von Anfang an auf die Bürgerbeteiligung bei der Klimafolgenanpassung gesetzt hat. Denn nur wer sich mit dem Zusammenhang von Bodengesundheit, standortgerechten Pflanzen, Planung, Pflanzung und Pflege befasst und vielleicht sogar noch selbst beteiligt, versteht die Wirkung eines Tiny Forests Projekts, aber auch die von Stadtbäumen. Und dass man mit Hilfe von aktivierter Pflanzenkohle auch noch klimapositiv gärtnern kann und mit gesundem Wachstum zum Mikroklima beiträgt, macht solche Projekte besonders wertvoll.   Quelle: https://www.transforming-cities.de
klimafarmer: CO2-Senken durch aktivierte Pflanzenkohle

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

klimafarmer: CO2-Senken durch aktivierte Pflanzenkohle

von/ durch Yann Rucin am Okt 04 2023
Im urbanen Raum entstehen immer mehr Tiny Forests. Mit der Pflanzenerde Terra Preta mit aktivierter Pflanzenkohle wird der Boden optimal verbessert, um das Pflanzenwachstum zu fördern, aber auch um gleichzeitig eine CO2-Senke zu schaffen. Bild: klimafarmer. „Drückende Hitze, bedrohlicher Starkregen und zerstörerisches Hochwasser: Die Klimafolgenanpassung gewinnt in Städten an Relevanz. Angesichts akuter Bedrohungslagen darf sie in der kommunalen Klimaarbeit den Klimaschutz aber nicht überlagern", darauf weist Nadia Rinawi-Molnar im aktuellen Newsletter der #stadtvonmorgen hin. Sie ist Ansprechpartnerin für die Themen Klimaschutz, Klimafolgenanpassungen und Nachhaltigkeit bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) und unterstreicht, dass beide Themen - kurzfristige Maßnahmen zur Klimaanpassung und langfristiger Klimaschutz - gleichwertig und gleichzeitig gedacht und angegangen werden müssen. Dabei sei es für Kommunen wichtig, die örtliche Gemeinschaft, insbesondere auch die Wirtschaft, in ihre Klimaarbeit einzubinden. Urbane Wildnisinseln Der wachsenden Relevanz von Klimaresilienz in Kommunen stellt man sich im hessischen Griesheim mit besonderem Engagement. Griesheim liegt sechs Kilometer südlich von Darmstadt und ist mit 28.000 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Auf der städtischen Website skizziert Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl die weltweiten Klimaherausforderungen und beschreibt anschaulich und motivierend, wie das integrierte Klimaschutzkonzept Griesheims aussieht. Er zeigt auf, welche Projekte konkret in die Tat umgesetzt werden, um auf lokalem Raum klimaschützend zu wirken und auch die Biodiversität zu fördern. „Jede noch so kleine Maßnahme, jede helfende Hand, jede wirkungsvolle Projektidee, jedes Wort zur Sensibilisierung für den Umgang mit den begrenzten Ressourcen hilft", so Krebs-Wetzl. Der flammende Appell wird mit anschaulichem Informationsmaterial unterstützt und offenbar engagieren sich in Griesheim tatsächlich viele Bürgerinnen und Bürger für ihre unmittelbare Mitwelt. So sind u.a. in wenigen Jahren zwei Miniwälder, sogenannte Tiny Forests entstanden. Diese artenreichen urbanen Wildnisinseln werden von über 30 Freiwilligen in den ersten Jahren gepflegt. Denn ohne anfängliche Pflege gedeiht auch diese wilde Sonderform des öffentlichen Grüns nicht. Aber nicht nur die Bürgerschaft ist in Griesheim mit im Boot. Auch die Schulen waren von Anfang an dabei: mit Informationsveranstaltungen, mit fleißigen Händen beim Pflanzen, aber auch mit Bildungstagen, wenn die Gehölze im Frühjahr Blattwerk entwickelt haben. Dann gingen die Schülerinnen und Schüler wieder in ihre winzigen Wäldchen und bestimmten, was sie im Herbst gepflanzt hatten. Gemeinsam stark Tiny Forests sind mit deutschen Wäldern nicht zu vergleichen. Es sind hochverdichtete Mikro-Ökosysteme auf kleiner Fläche aus bis zu 40 unterschiedlichen heimischen Spezies. Nicht nur in Griesheim folgte man dabei der japanischen Miyawaki Methode, nach der schon die Fläche eines Tennisplatzes ausreicht, um im unmittelbaren Umfeld spürbare Wirkung zu erzeugen. In einem beispielhaften partizipatorischen Prozess arbeiten Stadtverwaltung, Vereine, die Feuerwehr, aber auch Bürgerschaft, Schulen und Kindergärten zusammen. Auf optimal vorbereiteten Boden wurden kleine Setzlinge extrem dicht gepflanzt. Bei der Bodenvorbereitung kamen die klimafarmer mit ihrer Pflanzenkohle als Kooperationspartner ins Spiel. CO2 Speicherung durch Pflanzenkohle Mit der speziellen Pflanzenerde Terra Preta, die aktivierte Pflanzenkohle enthält, wurde der Boden für die Tiny Forests in Griesheim optimal verbessert. Ron Richter ist Geschäftsführer der klimafarmer und Verfechter dieser natürlichen und im Übrigen uralten Methode, das Pflanzenwachstum zu fördern und gleichzeitig eine CO2-Senke zu schaffen. Wenn er von solchen integrativen Projekten spricht, klingt er begeistert, begeisternd und wissenschaftlich: „Pflanzenkohle verbessert die biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften von Böden. Sie dient als Trägersubstanz zur Bindung von Wasser und essentiellen Nährstoffen. Durch ihr großes Porenvolumen stellt Pflanzenkohle ein dauerhaftes Habitat für bodenaufbauende Mikroorganismen und wertvolle Pilze wie Mykorrhiza dar. Das ist nicht neu, sondern nach dieser Methode haben schon die indigenen Völker vor Jahrhunderten in Südamerika am Amazonas ihre Felder nachhaltig bewirtschaftet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden die sogenannte Schwarzerde um ehemalige Siedlungen, waren über deren Fruchtbarkeit erstaunt und haben sie analysiert. Die damalige Schwarzerde ist der Vorläufer unserer Terra Preta, die wir heute regional mit Pflanzenkohle erzeugen. Damit schaffen wir optimale Voraussetzungen für Biodiversität selbst auf kleinstem Raum, außerdem bringen wir damit dauerhaft CO2 in die Erde, das ist ein toller und wichtiger Nebeneffekt bei der ökologischen Bilanzierung." Macht Boden gut und Klima besser In immer mehr dicht besiedelten, urbanen Räumen entstehen Tiny Forests oder Miniwälder, weil man mittlerweile gut erforscht hat, welche Auswirkungen diese kleinen Biotope als ökologische Trittsteine auf das Mikroklima, auf Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen haben. Sie kühlen die Atmosphäre im lokalen Umfeld spürbar, filtern Feinstäube aus der Luft, senken den Lärmpegel und bei Starkregenfällen sind sie - auch dank der Pflanzenkohle - in der Lage, große Wassermengen zu speichern. Griesheim ist nur ein Beispiel von vielen, aber ein sehr gutes, weil man hier von Anfang an auf die Bürgerbeteiligung gesetzt hat. Denn nur wer sich mit dem Zusammenhang von Bodengesundheit, standortgerechten Pflanzen, Planung, Pflanzung und Pflege befasst und vielleicht sogar noch selbst beteiligt, versteht die Wirkung eines Tiny Forests Projekts, aber auch die von Stadtbäumen. Und dass man mit Hilfe von aktivierter Pflanzenkohle auch noch klimapositiv gärtnern kann und mit gesundem Wachstum zum Mikroklima beiträgt, macht solche Projekte besonders wertvoll. (Quelle: klimafarmer)     Quelle: Gabot.de

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

100% torffrei, gehts auch ohne !?

von/ durch Yann Rucin am Sep 29 2023
Torf gehört in Moor, nicht in den Blumenkasten! Terra Preta als umweltfreundliche Alternative Torf, einst als unscheinbarer Naturstoff betrachtet, hat sich als eine der größten Bedrohungen für unser Klima und unsere Umwelt herausgestellt. In diesem Blogbeitrag werden wir uns genauer mit den verheerenden Auswirkungen von Torf beschäftigen, einschließlich seiner alarmierenden CO2-Emissionen, und eine nachhaltige Alternative vorstellen - Terra Preta. Die dunkle Seite des Torfs Torf ist ein natürlicher Kohlenstoffspeicher, der aus abgestorbenen Pflanzen in feuchten und sauerstoffarmen Bedingungen entsteht. Leider ist dieser scheinbar harmlose Naturstoff bei weitem nicht harmlos: 1. Hohe CO2-Emissionen: Beim Abbau und der Entwässerung von Torfmooren gelangt der darin gespeicherte Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre. In der Tat trägt Torf erheblich zu den CO2-Emissionen bei, wobei Studien schätzen, dass allein in Deutschland jährlich rund 16 Millionen Tonnen CO2 durch Torf freigesetzt werden. 2. Zerstörung von Feuchtgebieten: Die Entwässerung von Torfmooren, um den Torf leichter abbauen zu können, führt zur Zerstörung dieser sensiblen Ökosysteme. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Biodiversität und die Wasserqualität in den betroffenen Gebieten. 3. Wasserverbrauch: Der Torfabbau erfordert oft die Entwässerung von Feuchtgebieten, was einen erheblichen Wasserverbrauch zur Folge hat und lokale Wasserversorgungsprobleme verursachen kann. 4. Langsame Regeneration: Torf bildet sich äußerst langsam, während der Abbau schnell vonstatten geht. Die durch den Torfabbau verursachten Schäden können Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern, um sich zu erholen. Terra Preta als umweltfreundliche Alternative Glücklicherweise gibt es eine vielversprechende Alternative zu Torf, die Terra Preta. Terra Preta, was "schwarze Erde" auf Portugiesisch bedeutet, ist ein uralter, fruchtbarer Bodentyp, der durch das Mischen von organischen Materialien wie Pflanzenresten, Kompost und Kohle entsteht. Im Gegensatz zu Torf hat Terra Preta eine positive ökologische Bilanz: 1. Kohlenstoffbindung: Terra Preta speichert Kohlenstoff und trägt nicht zu CO2-Emissionen bei. Im Gegenteil, sie erhöht den Kohlenstoffgehalt im Boden und trägt so zur Bekämpfung des Klimawandels bei. 2. Verbesserung der Bodenqualität: Terra Preta ist außerordentlich fruchtbar und reich an Nährstoffen. Dies führt zu einer verbesserten Bodenqualität, erhöhter Ertragsfähigkeit und fördert die Pflanzengesundheit. 3. Reduzierter Wasserverbrauch: Terra Preta hilft, Wasser im Boden zu speichern, was zu einer geringeren Notwendigkeit für Bewässerung führt. 4. Nachhaltigkeit: Terra Preta kann lokal hergestellt werden, indem organische Abfälle wiederverwendet werden, was zu einer Reduzierung des Abfallaufkommens beiträgt.Die Umstellung auf Terra Preta als Alternative zu Torf ist ein wichtiger Schritt in Richtung Umweltschutz und nachhaltige Landwirtschaft. Es ist an der Zeit, den schädlichen Einfluss von Torf auf das Klima und die Umwelt zu erkennen und unsere Praktiken in Richtung nachhaltiger Lösungen wie Terra Preta zu ändern. Gemeinsam können wir dazu beitragen, unseren Planeten zu schützen und eine gesündere Zukunft für kommende Generationen zu sichern.

Blog Beiträge zum Thema Boden und Pflanzenkohle.

Pflanzenanleitung Reben

von/ durch Yann Rucin am Jan 10 2023
Sind Ihre Böden „klimafit“? Klimawandelbedingte Wetterextreme führen zu Trockenstress, Nährstoffverlusten sowie Erosion und schwächen das System Boden Jahr für Jahr.  Diesen Herausforderungen zu begegnen wird immer schwieriger. Es gilt den wertvollen Bestand der Weinbergsböden zu bewahren und Neuanlagen in Ertrag und Qualität zu bekommen. »Humusaufbau ist der Schlüssel!« Das geschieht sicherlich nicht über Nacht – der Aufbau ist komplex und zeitintensiv, sich immer mehr verschärfende gesetzliche Vorschriften erschweren eine gute fachliche Praxis. Der Schlüssel zum aktiven Humusaufbau ist eine regenerative, aufbauende Bewirtschaftung der Weinberge unter Einsatz betriebseigener (Rest)Stoffe kombiniert mit mikrobiologisch aktivierter Pflanzenkohle. Die Anwendung von Pflanzenkohle hat bereits vor über 1000 Jahren karge Böden fruchtbar und humusreich gemacht (Terra Preta). Der Clou: Durch dieses System lassen sich pro Hektar Ackerboden hunderte Tonnen CO2 dauerhaft speichern. »Klimawinzer« denken weiter. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Weinberge »klimafit« zu machen und selbst »Klimawinzer« zu sein. Sei es bei der Anlage des neuen Weinbergs, dem Nachsetzen einzelner Reben oder der Bodenvitalisierung im Bestand. Weitergedacht wird auch die Aufbereitung der im Wingert und Betrieb anfallenden Biomassen – die Veredelung von Trester, Kompost und Rebschnitt. »Zum Wohl« des Bodens, des Weinbergs und natürlich auch der Ernteerträge und Qualität. Reben erfolgreich pflanzen! Das Nachpflanzen von Weinreben im Bestand ist mühsam. Ärgerlich ist es, wenn die Reben dann nicht wie gewünscht anwachsen. Für ein gesundes »Wurzeln schlagen«, haben wir unser spezielles und zu 100% torffreies Rebensubstrat vitisoil® auf Basis von mikrobiologisch aktivierter Pflanzenkohle entwickelt. Mit natürlich-mineralischen Zuschlagsstoffen (Tonmineralien und Gesteinsmehl), feiner Substratfaser sowie wertvollen Mikroorganismen und Bodenplizen ausgestattet sorgt diese Profi-Pflanzerde für einen idealen Bodenschluss und einen zügigen und kräftigen Wurzelwuchs. Als Wasserspeicher und Nährstoffdepot sowie Siedlungsraum für wertvolle Bodenpilze (Mykorrhiza) dient die enthaltene Pflanzenkohle (+25 Vol.%) mit Ihrem immensen Porenvolumen (Oberfläche >300 m²/g).  So gelingt’s: 1 Liter vitisoil® Pflanzerde pro Rebe 1.     Pflanzloch ausheben und eine Handvoll vitisoil® ins Pflanzloch geben. Die restliche Menge vitisoil® mit Erdaushub mischen. 2.     Rebe ins Pflanzloch setzen, bis zur Hälfte mit der Mischung auffüllen und gut andrücken. 3.     Rebe angießen und Pflanzloch komplette zuziehen. vitisoil® Startpaket sichern! Ihren Bestellwunsch oder Ihre Bezugsanfrage senden Sie uns bitte per Email an weinbau@klimafarmer.de. Gerne lassen wir Ihnen unsere Sortimentsübersicht für den regenerativen Weinbau zukommen und stehen Ihnen bei Fragen oder Anmerkungen telefonisch T: 06133.385 97 85 sowie persönlich bei einer Betriebsbegehung zur Verfügung. Bodenständige Grüße vom Roten Hang, Ihr klimafarmer Team